Twitter erlaubt jetzt das Einbinden von 6-Sekunden-Clips

Twitter hat mit Vine einen mobilen Dienst gestartet, mit dem sich maximal 6 Sekunden lange Clips mit Ton erstellen und als Endlosschleife in einen Tweet einbinden lassen. Die dazu benötigten Apps liegen zum Start nur für iPhone und iPod Touch vor. Versionen für andere Plattformen sollen in Kürze folgen, wie Twitter in einem Blogeintrag ankündigt.

Twitter hatte das hinter Vine stehende Start-up vergangenen Herbst übernommen. Der jetzt gestartete Dienst lässt sich aber auch unabhängig von dem Mikroblog nutzen. Allerdings ist er in erster Linie darauf ausgelegt, dass die damit erstellten Clips in Tweets eingebettet werden. In Anlehnung an die Integration des Bilderdiensts Instagram in Facebook wird Vine daher auch als Twitters „Instagram für Video“ bezeichnet.

Die Aufzeichnung der 6-Sekunden-Videos erfolgt mithilfe der Vine-App, entweder mit oder ohne Ton. Der Sound lässt sich auch in den veröffentlichten Clips jederzeit ein- oder ausschalten. „Bei Vine-Beiträgen geht es um Verkürzung – die verkleinerte Form von etwas Größerem“, erklärt Vine-Mitgründer und General Manager Dom Hofmann in einem Blogeintrag. „Sie sind kleine Fenster zu den Leuten, Einstellungen, Ideen und Objekten, die Dein Leben ausmachen. Sie sind skurril, und wir glauben, dass genau das sie so speziell macht.“

Die Zeitbeschränkung auf sechs Sekunden scheint Twitters neue atomare Masseneinheit für Videos zu sein. „Das Team hat mit verschiedenen Videolängen experimentiert, von 4 bis zu 10 Sekunden, als es Vine entwickelt hat“, so ein Twitter-Sprecher. „Dabei haben sie herausgefunden, dass 6 Sekunden die ideale Dauer sind, sowohl von Seiten der Produktion als auch des Konsums.“

Bei Twitter hat eine Begrenzung von Inhalten natürlich Tradition. Das 140-Zeichen-Limit von Tweets resultierte ursprünglich aus den Beschränkungen bei Textnachrichten. Aber in den Jahren nach seinem Start hat Twitter immer mehr andere Inhalte integriert, darunter Fotos, Videos, Artikelzusammenfassungen und mehr. Somit ist die 140-Zeichen-Grenze – wie das neue 6-Sekunden-Limit für Vine-Videos – eine künstliche Beschränkung.

Nicht einmal einen Tag nach dem Start von Vine hat Facebook den Dienst bereits ausgesperrt. Nutzer können die in die App integrierte Funktion „Freunde finden“ nicht mehr dazu verwenden, um Facebook-Kontakte zu suchen. Stattdessen erhalten sie eine Fehlermeldung: „Vine ist nicht autorisiert, diese Facebook-Anfrage zu stellen.“ Offenbar hat das Social Network den Zugang zu seiner API gesperrt, die Vine das Auslesen von Daten erlauben würde. Ähnlich war Twitter im vergangenen Jahr gegen LinkedIn, Tumblr und Facebooks Instagram vorgegangen.

Neben Vine gibt es noch andere Dienste für einfach einzubettende Kurzvideos. Einer davon ist Tout, das sich selbst als „Twitter für Video“ bezeichnet. Es erlaubt das Erstellen von Clips mit einer Länge von 15 Sekunden, die sich anschließend in Tweets, Facebook-Einträge oder Blogs einbinden lassen.

[mit Material von Daniel Terdiman und Donna Tam, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Windows 10 und 11: Microsoft behebt Problem mit VPN-Verbindungen

Es tritt auch unter Windows Server auf. Seit Installation der April-Patches treten Fehlermeldungen bei VPN-Verbindungen…

1 Stunde ago

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

4 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

5 Tagen ago