Nokia-CEO hat weitere „Innovationen“ des Betriebssystems S40 angekündigt, das auf Modellen der Reihe Asha läuft. Damit will der Konzern im Billig-Smartphone-Bereich mit Android-Geräten für weniger als 100 Dollar konkurrieren, die etwa in China an Beliebtheit gewinnen.
Laut den gestern gemeldeten Zahlen hat Nokia im letzten Quartal 9,3 Millionen Asha-Geräte mit Touchscreen verkauft – also die Modelle 308 sowie 309. Im vorangegangenen Quartal waren es 6 Millionen gewesen. Während sie sich in Indien, Russland und Pakistan als beliebt erweisen, tut sich Nokia in China bisher noch schwer.
Stephen Elop zufolge reagieren die Käufer allgemein positiv auf die „insgesamt niedrigeren Kosten“ der Reihe, etwa aufgrund von optimiertem Bandbreitenverbrauch. Dazu kämen wichtige Apps wie Facebook, das Angebot eines Dual-SIM-Modells in Indien und die im Vergleich zu Android-Geräten längere Akkulaufzeit als Pluspunkte.
Über geplante Funktionen wollte Elop noch nichts sagen. Er strich aber die Strategie heraus: Nokia greift Billig-Android-Modelle zum einen dadurch an, dass es mit Windows Phone niedrigere Preispunkte besetzt, und zum anderen durch Innovationen in S40 sowie durch niedrigere Produktionskosten. Letzteres gewährleiste beispielsweise eine neue Fabrik im Vietnam.
„Wir arbeiten zusammen mit Microsoft an weiteren Innovationen rund um Windows Phone und konzentrieren uns darauf, es zu niedrigeren Preisen verfügbar zu machen. Dies wird sich im Lauf der Zeit zu einer Android-Konkurrenz entwickeln“, sagte Elop wörtlich. „Gleichzeitig gilt, was wir schon immer sagen und was sich jetzt bei den touchfähigen Asha-Produkten beobachten lässt – wir entwickeln weiter Innovationen der Reihe Asha, um auch auf der untersten Stufe mit Android zu rivalisieren.“
Dies zeigt, wie unwahrscheinlich derzeit ein Umstieg auf Android für Nokia ist, den Elop kürzlich für die ferne Zukunft nicht gänzlich ausschließen wollte. Abgesehen von der Windows-Phone-Kooperation mit Microsoft, das dafür jährlich eine Milliardensumme an Nokia überweist, drohen Lizenzgebühren, die im Billigsegment durchaus eine Rolle spielen. Hersteller von Android-Smartphones überweisen Microsoft laut Berichten Patentgebühren von bis zu 15 Dollar pro produziertem Exemplar.
Synergien zwischen S40 und Windows Phone gibt es Elop zufolge nicht. Allerdings weise man Windows-Phone-Entwickler auf die „weitaus größere Kundenbasis“ im Vergleich zu fast jedem anderen Ökosystem hin.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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