Steve Ballmer: Bei uns geht es jetzt nur noch um Geräte und Dienste

CEO Steve Ballmer hat sich auf Microsofts Aktionärsversammlung betont optimistisch über die Aussichten des Softwarekonzerns geäußert. Als gute Voraussetzung dafür führte er die neue Ära an, in der Microsoft Geräte baue und Dienste bereitstelle, die auf ihnen laufen. „Das ist wirklich ein ganz neues Zeitalter für unser Unternehmen“, versicherte er den Anteilseignern.

Mit Geräten und Diensten argumentiert der Microsoft-Chef schon seit Monaten, beispielsweise in einem Schreiben an die Aktionäre. Er erklärte weiterhin, die Konzentration auf Geräte und Dienste werde die Art und Weise verändern, wie das Unternehmen geführt wird und seine Produkte entwickelt. „Wir werden uns unablässig auf begeisternde, reibungslose Dienste konzentrieren.“

Microsoft-CEO Steve Ballmer während der Aktionärsversammlung (Bild: Jay Greene / News.com)

Microsoft will Dienste direkt anbieten, wie etwa Office 365 als Onlineversion seiner Bürosoftware. Gleichzeitig will es für die bestmögliche Erfahrung dieser Dienste optimierte Geräte schaffen, wie es schon beim Surface-Tablet mit Windows RT der Fall sei. „Wir hatten noch nie eine stärkere Produktpalette“, verkündete Ballmer.

Auf Nachfrage eines Aktionärs musste er Apples Vorsprung bei Tablets erklären, obwohl Microsoft-Mitgründer Bill Gates schon lange Jahre zuvor den Tablet-PC propagiert hatte. Ballmer räumte ein, dass Microsofts frühere Produkte nicht die eigenen Erwartungen erfüllt hatten. „Im Rückblick gibt es einige Dinge, die wir besser anders gemacht hätten“, sagt er und spiele auf Apples Herangehensweise an. „Manchmal ist es schwierig, mit Hardware und Software zu guten Ergebnissen zu kommen, wenn man nicht beides gleichzeitig macht.“ Als Geräte-und-Dienste-Unternehmen aber vermeide Microsoft künftig solche Nachteile.

Auf den seit zehn Jahren stagnierenden Aktienkurs angesprochen, erklärte Ballmer, auf den Aktienmärkten gebe es mitunter seltsame Entwicklungen. Manchmal habe Microsoft Anerkennung für gute Arbeit erfahren, manchmal auch nicht. Ob die Börse das erkenne oder nicht, Microsoft habe die Aktionäre durch Dividenden entschädigt.

Den Aktienkurs wieder beflügeln soll laut Ballmer eine starke Palette neuer Produkte, wobei er wachsende Umsätze durch das Suchgeschäft herausstellte. Er verwies außerdem auf Surface, Windows 8, Windows Phone 8, Office 2013, Bing, Internet Explorer 10, MSN, Outlook.com, SkyDrive, Skype, Xbox Music, Xbox Video und Xbox SmartGlass. Windows 8 habe mit 40 Millionen verkauften Lizenzen überzeugt, aber auch Windows Phone 8 einen guten Start hingelegt: „Wir verkaufen viermal so viele Mobiltelefone wie zur gleichen Zeit im letzten Jahr.“

Am gleichen Tag allerdings, an dem Ballmer eine optimistische Aussage nach der anderen machte, traf eine ernüchternde Einschätzung des langjährigen Microsoft-Analysten Rick Sherlund ein. Er geht von verringerten Wachstumschancen des Konzerns im Jahr 2013 aus und sieht „Verwirrung im Markt“ hinsichtlich Windows 8.

[mit Material von Jay Greene, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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