Studie: Hersteller liefern im Oktober erstmals mehr Tablet- als Notebook-Displays aus

Im Oktober haben Hersteller erstmals mehr Displays für Tablets als für Notebooks verkauft. Das meldet das Marktforschungsunternehmen NPD DisplaySearch. Insgesamt lieferte die Branche im vergangenen Monat 18,7 Millionen Displays mit einer Größe zwischen 5 und 12 Zoll für Tablets aus. In der Kategorie Notebook/Mini-Note (ab 9,1 Zoll) waren es nur 16,9 Millionen Stück.

Laut DisplaySearch sind die Display-Absatzahlen der wichtigste Indikator für die Verkäufe von Tablets und Notebooks. „Tablets drohen, Notebooks zu überholen“, schreibt der Analyst David Hsieh in einem Blogeintrag. Notebooks müssten sich entweder mit ultradünnen Designs dem High-End-Markt oder dem Einstiegssegment zuwenden, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Hsieh räumt jedoch ein, dass die Oktoberzahlen durch besondere Faktoren beeinflusst wurden. Stagnierende Lagermengen in der Notebook-Lieferkette hätten zu niedrigeren Aufträgen geführt. Zwischen September und Oktober seien die Lieferzahlen um 4 Millionen Stück zurückgegangen. Zudem reduzierten die Hersteller ihre Aufträge, um sich auf neue Designs für Notebooks mit Windows 8 vorzubereiten.

Gleichzeitig seien die Tablet-Lieferungen rapide angestiegen, da die Hersteller in Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft ihre Lagerbestände aufstockten, ergänzte Hsieh. Neben dem üblichen saisonalen Zuwachs zeige auch die Nachfrage nach Tablets für Kinder Auswirkungen. „Die Display-Lieferzahlen im Oktober könnten also eine Ausnahme sein. Wir müssen abwarten, um beurteilen zu können, ob Tablets schon Notebooks überholen werden.“

In der vergangenen Woche hatte DisplaySearch prognostiziert, dass in Nordamerika im vierten Quartal 2012 erstmals mehr Tablets als Notebooks ausgeliefert werden. Weltweit sollen aber erst 2015 mehr Tablets als Notebooks verkauft werden. Davon abweichend erwartet Digitimes Research, dass die Zahl ausgelieferter Tablets schon 2013 die von Notebooks übertrifft. Diese Prognose schließt eine hohe Zahl von Android-Tablets mit ein, die nicht von bekannten Markenanbietern stammen.

Im Oktober wurden laut DisplaySearch erstmals mehr Displays für Tablets als für Notebooks ausgeliefert (Bild: DisplaySearch).

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Abo für Facebook: Verbraucherzentrale NRW klagt erneut gegen Meta

Diesmal geht es um das neue Abomodell für Facebook und Instagram. Die Verbraucherschützer klagen auf…

4 Stunden ago

Jedes zweite Gerät mit Redline-Infostealer infiziert

Infostealer-Infektionen haben laut Kaspersky-Studie zwischen 2020 und 2023 um mehr als das sechsfache zugenommen.

9 Stunden ago

Kaspersky warnt vor kritischen Sicherheitslücken in Cinterion-Modems

Betroffen sind Millionen IoT- und M2M-Geräte Geräte weltweit. Unter anderem können Angreifer per SMS Schadcode…

14 Stunden ago

Google schließt Zero-Day-Lücke in Chrome

Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

3 Tagen ago

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

4 Tagen ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

5 Tagen ago