Foxconn installiert die ersten Roboter

Foxconn hat wie angekündigt damit begonnen, menschliche Arbeiter in seinen Produktionsanlagen durch Roboter zu ersetzen. Die erste Lieferung mit 10.000 Robotern ist laut Singularity Hub eingetroffen. Sie werden gerade in mindestens einer Fabrik des Zulieferers von Firmen wie Amazon, Apple, Dell, HP und Microsoft in die Produktionskette einbezogen.

Von Foxconn eingesetzter Roboter (Bild: TechWeb)

20.000 weitere sogenannte „Foxbots“ sollen noch dieses Jahr folgen. Das Stück kostet zwischen 20.000 und 25.000 Dollar – und damit das Dreifache des Jahreslohns eines Foxconn-Fabrikarbeiters, wie die chinesische Site TechWeb schreibt.

Foxconn steht wegen seiner Arbeitsbedingungen in der Kritik. Es hatte in China in den letzten Jahren mit Selbstmorden ebenso zu kämpfen wie mit Unruhen und Aufständen. Im Juli 2011 kündigte CEO Terry Gou erstmals an, man werde die Effizienz künftig durch den Einsatz von Robotern verbessern – und gleichzeitig die steigenden Lohnkosten in den Griff bekommen. Er sprach von bis zu einer Million Robotern.

Seit 2010 haben mindestens 16 Foxconn-Angestellte Selbstmord begangen – überwiegend Beschäftigte einer Fabrik in Shenzhen mit hunderttausenden Arbeitskräften. Außerdem wurden drei weitere Selbstmordversuche bekannt. Foxconn hat inzwischen Auffangnetze um die Gebäude herum installiert, um Todessprünge vom Fabrikdach zu verhindern. Mehrfach gab es auf Druck von Arbeiterschützern auch Absichtserklärungen, die Löhne anzuheben und die Arbeitszeiten zu limitieren sowie allgemein die Bedingungen zu verbessern.

Arbeiteraufstände zwangen den Hersteller von Apple iPhone und Amazon Kindle im August dazu, eine chinesische Fabrik vorübergehend zu schließen. Berichte über einen Streik von 3000 bis 4000 Arbeitern im Oktober dementierte Foxconn jedoch.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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