Die Angestellten des Apple Store Frankfurt wollen im Dezember einen Betriebsrat wählen, um sich geschlossen gegen schlechte Arbeitsbedingungen zu wehren. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel. Damit folgen sie dem Beispiel ihrer Münchener Kollegen, die schon Anfang des Jahres eine Arbeitnehmervertretung gegründet hatten. Der Gewerkschaft Verdi zufolge ist nun der Weg zu einem Gesamtbetriebsrat für Apple Retail Germany frei.
Der Druck der Belegschaft auf das Management der zehn deutschen Apple-Ladengeschäfte nimmt also zu. In der aktuellen Spiegel-Ausgabe klagen Mitarbeiter über „miese Bezahlung, Lärm und Dauerstress“ am Arbeitsplatz sowie über „eine Diktatur der guten Laune“.
Mitte Februar hatten Beschäftigte des Münchener Retail Stores gegenüber dem Manager Magazin erklärt, das Unternehmen verlange „systematisch“ Überstunden und es gebe kaum Maßnahmen zum Gesundheitsschutz. Sie müssten oft mehr Kunden einlassen, als sie bedienen könnten. Zudem sei der Lärmpegel oft zu hoch.
Verdi hatte schon damals die Einrichtung eines Gesamtbetriebsrat für alle deutschen Filialen unterstützt. „Der Leidensdruck war einfach zu groß“, sagte Verdi-Vertreterin Victoria Sklomeit. „Apple wollte weder zuhören noch handeln.“
Aktuell betreibt der iPhone-Hersteller hierzulande zehn Retail Stores in neun Städten: Außer Frankfurt und München zählen dazu Augsburg, Dresden, Hamburg, Köln, Oberhausen, Sindelfingen und Sulzbach. In Kürze soll ein elftes Ladengeschäft auf dem Kurfürstendamm in Berlin eröffnen.
Apple hatte das Konzept der Retail Stores 2001 in den USA eingeführt und 2004 nach Europa gebracht. Am 6. Dezember 2008 öffnete in München der erste deutsche Apple Store seine Pforten.
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