Japans Verteidigungsministerium hat beschlossen, bis nächstes Jahr eine Militäreinheit aufzustellen, die für den Schutz gegen Cyber-Angriffe zuständig ist. Auch die Analyse von Computerviren und die Erforschung von Methoden für Gegenschläge gehören zu ihren Aufgaben. Sie soll 100 Mann stark werden.
Ein Teil dieser Aufgaben sei bisher jeder Waffengattung selbst zugefallen, schreibt die Tageszeitung Yomiuri. Jetzt strebe man eine sinnvollere Lösung an. Deshalb habe das Ministerium auch Richtlinien für Cybersecurity herausgebracht. Sie schreiben Japan beispielsweise ein Verteidigungsrecht zu, falls ein Cyber-Angriff Teil eines Erstschlags ist.
Das Papier liefert außerdem eine Definition, was den Cyberspace eigentlich ausmacht. Die damit befasste Militäreinheit sieht das Ministerium als „fünftes Gebiet von Militäroperationen“ nach Land, See, Luft und Weltraum.
Im Juni hatte die Hacktivistengruppe Anonymous Sites der japanischen Regierung angegriffen. Sie protestierte damit gegen die Einführung höherer Strafen für Raubkopierer. Und im Mai soll ein chinesischer Diplomat versucht haben, durch Onlinebetrug an geheime Daten japanischer Verteidigungsfirmen zu kommen. China weist solche Berichte allerdings als „ohne jede Grundlage“ zurück. Der Beschuldigte, Li Chunguang, sei vielmehr ein Japanologe auf Forschungsreise gewesen.
[mit Material von Ellyne Phneah, ZDNet.com]
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