Microsoft benennt seine Werbeplattform in Yahoo Bing Network um

Microsoft benennt sein AdCenter in Bing Ads und die gesamte Werbeplattform in Yahoo Bing Network um. Die Funktionalität aller Tools scheint unverändert zu bleiben, es handelt sich offenbar nur um eine Umfirmierung.

SearchEngineLand bemerkte zuerst eine Ankündigung Microsofts, die wieder zurückgezogen wurde. Inzwischen sind jedoch mehrere offizielle Websites mit den neuen Bezeichnungen online. Das Werbenetzwerk umfasst nicht nur Microsoft und Yahoo, sondern auch Partnersites wie Facebook, Amazon, die Jobbörse Monster, CNBC, Viacom sowie das Wall Street Journal Digital Network.

„Das robuste Yahoo Bing Network erreicht 151 Millionen Nutzer in den USA, die wahrscheinlich 24 Prozent mehr als der durchschnittliche Nutzer ausgeben und 5 Prozent mehr als Google-Nutzer in den USA“, verspricht die Ankündigung Microsofts. „Das bedeutet, dass Sie 46 Millionen einzelne Nutzer in den USA erreichen können, die nicht Google nutzen. Ähnlich stellt es sich auch weltweit mit 489 Millionen einzelnen Nutzern dar, von denen 92 Millionen nicht Google nutzen.“

Mit der Umbenennung stellt Microsoft Yahoo noch vor die eigene Marke Bing, obwohl Microsoft die Suchtechnologie bereitstellt. Das mag überraschend erscheinen, aber Yahoo stellt die Mitarbeiter für Support und Anzeigenverkäufe hinter dem Werbenetzwerk.

Zeitgleich wurde bekannt, dass Microsofts eine Vereinbarung getroffen hat, Bing zur Standardsuche auf den kommenden Amazon-Tablets Kindle Fire HD zu machen. Mit der angekündigten Werbekampagne „Bing It On“ versucht der Softwarekonzern außerdem, seinen Anteil am Suchmarkt zu erhöhen. Microsoft-Kennerin Mary Jo Foley fragte einen Microsoft-Manager nach dem Sinn dieser Bemühungen und erfuhr, dass ein erhöhter Anteil an der Suche unerlässlich sei, um Microsofts Stellung im Online-Werbemarkt zu verbessern.

Der Kopf hinter Microsofts Bing-Strategie und wohl auch dem Rebranding der Werbeplattform ist Mark Penn, der im Juli als Corporate Vice President angeheuert wurde. Er ist zuständig für strategische Fragen rund um Microsofts Verbraucherprojekte und berichtet direkt an CEO Steve Ballmer. Penn war zuvor als Wahlkampfstratege, Berater der Clinton-Regierung, Meinungsforscher und CEO des PR-Unternehmens Burson-Marsteller tätig. Von ihm erhofft sich Microsoft eine Wende, nachdem seine Suchmaschine Bing trotz Milliardeninvestitionen noch immer weit hinter Google zurückliegt.

Stratege Penn sieht die Herausforderung bei der Bing-Vermarktung ähnlich wie bei der eines politischen Kandidaten und konnte Steve Ballmer mit diesem Vergleich beeindrucken. Die Benutzer von Suchmaschinen träfen demnach eine Wahl ähnlich wie eine politische Entscheidung. „Eingefleischte Gewohnheiten können infrage gestellt werden“, sagte er gegenüber dem Wall Street Journal. „Wie es auch bei Coke geschah, das die Leute tranken, aber dann erkannten, dass Pepsi genauso gut, wenn nicht sogar besser ist.“

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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