RIM: Auch die Chefin der Justizabteilung ist weg

Research In Motion hat einen weiteren Abgang gemeldet. Mit Karima Bawa verlässt erneut ein Manager nach mehr als einem Jahrzehnt das Unternehmen. Der Mitteilung zufolge steht der Abgang schon länger fest; man habe mit der Suche nach einem Nachfolger als Chief Legal Officer längst begonnen, heißt es.

„Karima hat mehr als ein Jahrzehnt des Hyperwachstums hindurch unermüdlich für das Geschäft von RIM gekämpft. Sie unterstützt uns auch jetzt noch täglich in ihrer Rolle als Chefin der Justizabteilung“, zitiert die Pressemeldung CEO Thorsten Heins. „Ich bin ihr zutiefst dankbar für die vielen Jahre engagierter leitender Tätigkeit.“

Die Formulierung „Hyperwachstum“ dürfte einen Anflug von Kritik beinhalten. Am 29. März hatte Heins anlässlich der Meldung für das vierte Geschäftsquartal gesagt: „Mir ist klar, dass wir substanzielle Veränderungen benötigen.“ Er begreift sich zunehmend als Unternehmenschef in einer schwierigen Übergangszeit, die dem Wachstum früherer Jahre folgt.

Vergangene Woche hatte sich der Verantwortliche für den weltweiten Vertrieb, Patrick Spence, nach 14 Jahren verabschiedet. Er war allerdings erst vor zehn Monaten zum Senior Vice President und Managing Director befördert worden.

RIM müht sich, in einer von Apple und Android dominierten Handylandschaft verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Das Unternehmen hatte Ende März für sein viertes Fiskalquartal einen Verlust von 125 Millionen Dollar und 25 Prozent weniger Umsatz gemeldet. 2012 wurde noch kein einziges neues Produkt eingeführt. Stattdessen wirbt der kanadische Hersteller mit rabattierten Bestandsmodellen um die Kundschaft.

Durch freiwillige Rücktritte, Kündigungen und Neueinstellungen zeichnet sich nur langsam ein neues Management ab. Zu den neuen Topmanagern gehört der künftige COO Kristian Tear, ein früherer Executive Vice President von Sony Mobile Communications. Als Chief Marketing Officer stößt Frank Boulben zu RIM. Er war zuletzt als Vizepräsident für die Strategie, das Marketing und den Vertrieb des Breitband-Providers LightSquared verantwortlich.

Außerdem hieß es am Wochenende, RIM plane, zwölf Prozent der weltweiten Belegschaft zu entlassen. Angeblich trifft es alle Abteilungen und Ebenen: „vom Management der Rechtsabteilung bis zum Personalwesen, Finanzen, Vertrieb und Marketing.“ Spätester Zeitpunkt, um die Betroffenen zu verständigen, soll der 1. Juni sein – der Tag vor dem nächsten Quartalsergebnis.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Hinweis: Artikel von ZDNet.de stehen auch in Google Currents zur Verfügung. Jetzt abonnieren.

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago