Apple und Foxconn wollen sich die Kosten teilen, die durch verbesserte Arbeitsbedingungen für die in der iPad- und iPhone-Fertigung beschäftigten Mitarbeiter entstehen. Das teilte Foxconn-Chef Terry Gou der Nachrichtenagentur Reuters mit, ohne einen festen Betrag zu nennen.
„Wir haben entdeckt, dass dies kein Kostenfaktor ist, sondern eine Stärkung für den Wettbewerb“, sagte Gou. Diese Einsicht muss für ihn ziemlich überraschend gewesen sein, hatte er seine Belegschaft doch noch bei einem Weihnachtsfest mit Tieren verglichen und seine eigene Rolle mit der eines Zoodirektors. „Ich glaube, Apple sieht das wie wir. Wir können einen Wettbewerbsvorteil gewinnen und teilen uns deshalb die anfänglichen Kosten.“ Von Apple liegt bisher keine Stellungnahme vor.
Foxconn ist seit einer Serie von Arbeiter-Selbstmorden vor fast zwei Jahren nicht mehr aus der Kritik gekommen. Allerdings trug es durch Versprechungen, die es dann nicht einlöste, seinen Teil zu der Negativwerbung bei. Obwohl auch Dell und HP bestimmte Produkte bei Foxconn fertigen lassen, traf die Kritik unter den IT-Firmen hauptsächlich Apple.
Apple reagierte unter seinem neuen CEO Tim Cook und gab eine Prüfung durch die unabhängige Fair Labor Association (FLA) in Auftrag. Sie beanstandete schwere Arbeitsrechtsverstöße, exzessive Überstunden und Risiken für die Gesundheit der Angestellten.
Foxconn musste daraufhin versprechen, es werde seine Fabriken bis Juli 2013 in Einklang mit den FLA-Richtlinien bringen. Arbeiter fürchten allerdings weiter, bei weniger Überstunden auch weniger Geld zu bekommen – und damit die Hoffnung auf kleine Ersparnisse jenseits der Lebenshaltungskosten.
[mit Material von Lance Whitney, News.com]
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