Microsoft startet kostenpflichtige Cloud-Suche

Microsoft stellt Entwicklern seine Bing-Such-API in Zukunft über seine Cloud-Plattform Azure bereit. Die Programmierschnittstelle wird dann allerdings nicht mehr wie bisher kostenlos zu nutzen sein. Die Umstellung soll in den nächsten Wochen beginnen und nach einigen Monaten abgeschlossen sein.

Die API kommt über den Windows Azure Marketplace ins Angebot, Microsofts „Shop für Premiumdaten und -anwendungen“. Die Preise stehen noch nicht genau fest, aber ein Blogeintrag gibt schon einen ersten Anhaltspunkt: „Entwickler dürfen Abonnementpreise erwarten, die bei ungefähr 40 Dollar monatlich für bis zu jeweils 20.000 Suchanfragen beginnen.“

Mit der Umstellung auf einen kostenpflichtigen Dienst verspricht Microsoft aktuellere und relevantere Ergebnisse, die sich besser zum finanziellen Vorteil nutzen lassen. Die in Aussicht gestellten Preise sind relativ günstig im Vergleich zum Mitbewerb. Google berechnet 5 Dollar je 1000 Anfragen, wenn seine Such-API genutzt wird.

Es soll außerdem eine Übergangsfrist geben, während der die API für die Bing-Suche auch im Windows Azure Marketplace noch kostenlos zu nutzen ist, bevor Microsoft den Dienst in Rechnung stellt. Nach abgeschlossener Umstellung steht die bisherige Bing-Such-API nicht mehr zur Verfügung, sondern nur noch die über Azure angebotene. Anwendungen, die auf die bisherige Programmierschnittstelle zugriffen, müssen an die neue API angepasst werden.

Microsofts Ankündigung erscheint fast wie eine Antwort auf den eben von Amazon Web Services vorgestellten Suchdienst CloudSearch. Auch Amazons Cloud-Plattform stellt eine Suche bereit, die Kunden in ihre Anwendungen integrieren könnten. Die von Amazon dafür berechneten Preise sind von der Datenmenge und der Anzahl laufender Suchinstanzen abhängig.

Ein Azure-Partner, der lieber anonym bleiben möchte, glaubt allerdings, dass Microsofts Antwort auf CloudSearch nicht Bing, sondern FAST sein wird. Microsoft hatte FAST Search and Transfer im Jahr 2008 gekauft und bei SharePoint eingegliedert. „Das ist es, was die Leute auf Azure wollen. FAST ist nicht für Azure konstruiert. FAST versteht Azures Speicher nicht. Das wird sich ändern – auch wenn ich den Zeitpunkt noch nicht kenne.“

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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