Mark Shuttleworth verteidigt Canonicals Linux-Engagement

Canonical-CEO Mark Shuttleworth hat in einer E-Mail an ZDNet USA Stellung zu Vorwürfen bezogen, der Sponsor von Ubuntu Linux tue nicht viel für die Linux-Community, profitiere aber stark von ihr. Der CEO antwortet: „Unser Fokus ist die Nutzererfahrung, die Dinge einfach zum Laufen zu bringen.“

In der Liste (PDF) der 20 Unternehmen, die am meisten zu Linux beitragen, stehen zwar Novell, Red Hat und die Linux Foundation, nicht aber Canonical. Selbst Microsoft hat hier eine höhere Position als der Ubuntu-Sponsor inne. Die Liste bezieht sich aber speziell auf den Kern von Linux.

„Den Kernel zu stabilisieren und zu warten ist für Ubuntu sehr wichtig“, schreibt Shuttleworth. Wir haben bei Canonical mindestens 25 Kernel-Entwickler, die sich auf Hardware von ARM bis Xeon und Qualitätssicherung konzentrieren. Unser Fokus ist die Nutzererfahrung, die Dinge einfach zum Laufen zu bringen, und die Qualität. Das Kernel-Team spielt eine bedeutende Rolle dabei, Ubuntu auf allen Laptops, Servern und in der Cloud problemlos lauffähig zu machen. Es setzt die wohl am weitesten verbreiteten Kernels in Ubuntu-Releases ein.“

Der Canonical-CEO nennt auch Beispiele: „Unsere Teams waren bei der Zusammenführung der ARM-Entwicklungsbäume in Linaro führend, und wir betreuen auch alle Kernel-Bemühungen von Herstellern, die Geräte mit Ubuntu anbieten. Außerdem warten wir AppArmor, das Security-Framework, das Funktionen von SELinux übernimmt und leicht nutzbar macht.“

Trotzdem spielt der Kernel für Ubuntu nur eine untergeordnete Rolle, wie Shuttleworth zugibt: Man wolle hier keine Führungsrolle einnehmen. „Wir sind führend bei Unity, bei Metal as a Service, beim Service-Management-Tool Juju und anderen Werkzeugen, die Linux zu einer so fantastischen Umgebung für Entwickler, Systemadministratoren und Endanwender gleichermaßen machen.“

Eine weitere Stärke von Ubuntu nannte Shuttleworth nicht einmal: Es hat für Linux durch seine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit neue Nutzer gewonnen. Außerdem stützt sich inzwischen eine Reihe von Distributionen auf Ubuntu. Dies sind Linux Mint, Peppermint OS und Turnkey Linux.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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