Apple plant Dividendenzahlung und Aktienrückkaufprogramm

Apple hat angekündigt, erstmals seit 1995 wieder eine Dividende an seine Aktionäre auszuzahlen. Im vierten Finanzquartal 2012, das am 1. Juli beginnt, sollen sie mit 2,65 Dollar je Anteilsschein am Erfolg des Unternehmens beteiligt werden. Aktuell verfügt es über rund 100 Milliarden Dollar an Barmitteln.

Zusätzlich hat der Aufsichtsrat ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 10 Milliarden Dollar genehmigt. Davon dürften Anteilseigner ebenfalls indirekt profitieren, weil sich ein Rückkauf normalerweise positiv auf den Aktienkurs auswirkt. Das Programm wird zum Start des neuen Geschäftsjahrs am 30. September 2012 anlaufen und eine Laufzeit von drei Jahren haben, wie Apple mitteilt.

„Wir haben einen Teil unserer Barmittel für großartige Investitionen in unser Geschäft verwendet, darunter vermehrte Forschung und Entwicklung, Übernahmen, die Eröffnung neuer Retail Stores, strategische Vorauszahlungen und Kapitalaufwendungen für die Lieferkette sowie der Ausbau unserer Infrastruktur“, sagte Apple-CEO Tim Cook. „Trotz dieser Investitionen verfügen wir weiterhin über eine Kriegskasse für strategische Gelegenheiten und jede Menge Bargeld, um unser Geschäft am laufen zu halten. Daher werden wir eine Dividende und ein Aktienrückkaufprogramm initiieren.“

Apple-CFO Peter Oppenheimer führt das genauer aus: „In den ersten drei Jahren der Programme werden wir für Dividenden, Aktienrückkäufe und Ausgleichszahlungen für Restricted Stock Units insgesamt rund 45 Milliarden Dollar aufwenden. Wir blicken extrem zuversichtlich in die Zukunft und sehen gewaltige Chancen.“

Vor der offiziellen Ankündigung war der Kurs der Apple-Aktie im vorbörslichen Handel um 2,4 Prozent auf fast 600 Dollar gestiegen. Gegen 15.15 Uhr notierte das Papier mit 591 Dollar nur noch rund ein Prozent im Plus.

Eine regelmäßige Dividendenzahlung dürfte die Apple-Aktie für viele Anleger noch attraktiver machen, als sie aufgrund erfolgreicher Produktstarts von iPhone und iPad ohnehin schon ist. IT-Firmen haben sich lange Zeit geweigert, eine Dividende auszuzahlen, und ihr Geld lieber gehortet oder in ihr Geschäft beziehungsweise Akquisitionen reinvestiert. Für viele gilt eine Dividende als Eingeständnis, dass sich die Wachstumskurve dauerhaft verlangsamt hat.

In den letzten Jahren haben sich einige große Technologiefirmen jedoch dem Druck ihrer Aktionäre gebeugt und angefangen, eine Dividende auszuzahlen. 2003 startete etwa Microsoft mit einer jährlichen Zahlung, ehe es zwei Jahre später zu einer Quartalsdividende umschwenkte. Cisco beteiligte seine Anteilseigner erstmals im Fiskaljahr 2011 per Dividende an seinem Gewinn.

[mit Material von Roger Chen, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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