HP verspricht offene WebOS-Version für September

Hewlett-Packard hat einen Zeitplan für die Überführung seines Mobilbetriebssystems WebOS in ein Open-Source-Projekt vorgestellt. Demnach soll der Quellcode des OS bis Ende September offengelegt werden. Die Veröffentlichung erfolgt unter der Apache-Lizenz 2.0.

Noch in diesem Monat wird HP den Quellcode des Application Framework Enyo zur Verfügung stellen, das zudem auf die Version 2.0 aktualisiert wird. Enyo ist ein Entwicklertool, mit dem sich Anwendungen plattformübergreifend für Browser und mobile Geräte entwickeln lassen, darunter Firefox, Internet Explorer, Chrome, iOS, Android und WebOS.

Im Februar sollen die QT-WebKit-Erweiterungen, der JavaScript Core und die Enyo-Widgets folgen, im März der Linux-Kernels von WebOS, die Grafikerweiterungen EGL und die USB-Erweiterungen. Für April plant HP, die Node Services, Ares 2.0 und ein Update für Enyo freizugeben. Nach einer Pause erscheinen im Juli der Systemmanager Luna, die Core Applications und Enyo 2.2 als Open Source. Im August soll eine erste offene Beta von WebOS zur Verfügung stehen, gefolgt von der Version 1.0 des Quelltexts im September.

„Das ist ein entscheidender Schritt in Richtung unseres Ziels, die Entwicklung der Plattform zu beschleunigen und sicherzustellen, dass alle Vorteile dem gesamten Ökosystem für Webanwendungen zur Verfügung stehen“, wird Bill Veghte, Chief Strategy Officer bei HP, in einer Pressemeldung zitiert.

HP hatte Mitte Dezember angekündigt, die Verantwortung für die Weiterentwicklung von WebOS in die Hände der Open-Source-Community zu legen. Ziel sei es, die Entwicklung „einer neuen Generation von Anwendungen und Geräten zu fördern“, sagte CEO Meg Whitman damals.

Nach der Übernahme von Palm 2010 für 1,2 Milliarden Dollar war es HP nicht gelungen, WebOS als Konkurrenz zu Googles Android und Apples iOS zu positionieren. Ob es dies nun gemeinsam mit der Open-Source-Community schafft, bleibt abzuwarten. Ein offenes WebOS könnte für einige Hardwarehersteller eine Alternative zu Android sein.

ZDNet.de Redaktion

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