Motorola nutzt künftig Intel-Chips in Android-Geräten

Intel und Motorola haben eine mehrjähige Partnerschaft angekündigt: Motorola wird in seinen Android-Produkten künftig Intel-Prozessoren statt ARM-basierter CPUs nutzen. Ein erstes Gerät soll noch dieses Jahr vorgestellt werden. Allerdings wollten sich die Partner nicht festlegen, ob es sich um ein Smartphone oder ein Tablet handeln wird.

Intel hatte bisher Schwierigkeiten, in diesem Segment Chips zu verkaufen: Seine x86-Architektur benötigt mehr Strom und eignet sich eher für Notebooks als für Kleinstgeräte, weshalb heute fast alle Tablets zumindest im Consumerbereich mit ARM-Prozessoren etwa von Nvidia oder Qualcomm kommen. Diese sind nicht nur allgemein, sondern auch besonders im Standby-Modus energieeffizienter – ein wichtiger Punkt bei einem „Always on“-Gerät, das selten komplett abgeschaltet wird. Die kommende Generation von Intels Prozessoren mit dem Codenamen Haswell soll den Abstand zur Konkurrenz verkleinern.

Motorola rückt die Roadmap seines neuen Partners ins beste Licht: „Nach meinem Wissensstand bewegen sie sich in die richtige Richtung“, sagte Motorola-CEO Sanjay Jha in einer Pressekonferenz. Jha hatte sich bisher vor allem als Anhänger von Qualcomms ARM-Prozessoren profiliert, wo er unter CEO Paul Jacobs im Topmanagement gearbeitet hatte, bevor er zu Nvidia wechselte. Außerdem setzt Motorola derzeit ARM-basierte Chips von Texas Instruments ein.

„Wenn Intel jetzt ins Mobilgeschäft kommt, ist das eine gute Sache“, ergänzte Jha. „Das bringt uns eine neue Perspektive.“ Die flossenartige Struktur von Intels 3D-Halbleitern, die Intel als wichtige Innovation feiert, habe auch ihn von Anfang an interessiert. Diese Technik könnte seiner Meinung nach zu leistungsfähigeren und noch effizienteren Chips als bisher führen.

Intel konnte auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas noch einen zweiten Kunden im Smartphonebereich melden: Laut CEO Paul Otellini wird im zweiten Quartal ein Smartphone von Lenovo mit Intel-Prozessor auf den chinesischen Markt starten.

ZDNet.de Redaktion

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