Anonymous hat angeblich Sicherheitsspezialisten Stratfor gehackt

Anonymous hat nach eigenen Angaben 200 GByte an Daten des Sicherheitsspezialisten Stratfor gestohlen. Auf Twitter veröffentlichten die Hacker einen Link zu einer Liste mit angeblichen Stratfor-Kunden. „Nicht mehr so vertraulich und geheim?“, hieß es in einem der Tweets.

Die Website von Stratfor schloss vorübergehend – laut einer Mitteilung „wegen Wartungsarbeiten“. Der Nachrichtenagentur AP zufolge hat es seine Kunden aber per Mail kontaktiert. „Wir haben Grund zu der Annahme, dass die Namen unserer Firmenkunden auf fremden Websites veröffentlicht wurden.“ Man untersuche derzeit sorgfältig, auf welche Informationen die Eindringlinge Zugriff gehabt haben könnten. Deshalb sei der Server derzeit vom Netz.

Anonymous dagegen freut sich über „ausreichend Ziele, um die ganze nächste Woche Spaß Spaß Spaß mit LulzXmas zu haben“. Die Kreditkartendaten habe man entwenden können, da sie nicht verschlüsselt gewesen seien. „Wenn Stratfor sich einen Dreck um seine Kunden scherte, würde es deren Daten nie im Klartext zusammen mit der Adresse speichern“, heißt es in einem Tweet. Die AP hat einige Kunden von Stratfor aufgezählt. Darunter sollen die US-Armee, die US-Luftwaffe und die Polizei von Miami sein.

Ein mutmaßlicher Anonymous-Hacker vermeldete über Twitter zudem, dass die Zugangsdaten für 90.000 Kreditkarten erbeutet wurden. Über diese Karten habe man „unfreiwillige Spenden“ im Gesamtumfang von mehr als einer Million Dollar abgebucht. Allerdings sind die Angaben bezüglich der gekaperten Kreditkartendaten widersprüchlich und derzeit nicht überprüfbar. In einem anderen Tweet ist nur von 4000 Kreditkarten die Rede. Die Frankfurter Rundschau zitiert ein erstes Opfer, über deren Kreditkarte 700 Dollar abgebucht wurden: „Es war schrecklich. Wir mussten unser Konto schließen.“

Die Hackerkollektive Anonymous und Team Poison hatten Anfang Dezember eine von der Occupy-Bewegung inspirierte Kampagne namens „Robin Hood“ angekündigt. Sie wollen Kreditkartendaten stehlen, damit Geld abheben und es an Arme verteilen. Der Einbruch bei Stratfor könnte die erste Operation dieser Kampagne gewesen sein.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

3 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

3 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

3 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

3 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

3 Tagen ago