Routerprobleme haben gestern zu zahlreichen Ausfällen von Internetdiensten in Nordamerika und Europa geführt. Betroffen waren unter anderem Time Warner Cable in den USA, Blackberry-Dienste von RIM sowie Internet Service Provider in Europa. Zahlreiche Websites – darunter auch ZDNet.de und ZDNet.fr – waren im Zeitraum von etwa 15.15 Uhr bis 17 Uhr nicht erreichbar.
Als mutmaßliche Ursache stellten sich ausgefallene Router von Juniper Networks heraus, dem weltweit zweitgrößten Routerlieferanten. Die ersten Hinweise auf die Ursache kamen über Twitter und legten nahe, dass ein Update für das Border Gateway Protocol (BGP) zu Fehlern bei bestimmten Juniper-Routern mit dem Betriebssystem JunOS führte, das auf FreeBSD basiert. Diese Router führten einen Core Dump aus, schrieben also den Inhalt ihres Hauptspeichers in eine Datei. In der Folge war ein Neustart ohne Vorankündigung erforderlich, der Probleme für die von ihnen abhängigen Netzwerke schuf.
Zahlreiche ISPs berichteten von Routerproblemen, die nach genau diesem Muster abliefen. Am Montagabend folgte schließlich eine Bestätigung durch Juniper Networks. Executive Vice President Mark Bauhaus erklärte gegenüber ZDNet UK: „Heute morgen hat Juniper von Problemen mit BGP-Edge-Routern erfahren, die einen kleinen Prozentsatz von Kunden betrafen. Ein Software-Update ist erhältlich, und wir haben in Zusammenarbeit mit unseren Kunden dafür gesorgt, dass die Aktualisierung umgehend erfolgte.“
Den tatsächlichen Umfang der Ausfälle hielt der französische Netzwerkspezialist Stéphane Bortzmeyer in einem Blogeintrag fest. Ein Diagramm des Internet Traffic Report zeigt deutlich den abrupten Einbruch im weltweiten Traffic.
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