Der US-Geheimdienst Central Intelligence Agency (CIA) spioniert von einem Zentrum im US-Bundesstaat Virginia aus in Sozialen Netzwerken. Laut der Nachrichtenagentur Associated Press werden täglich rund 5 Millionen Tweets überprüft, um die öffentliche Stimmung weltweit einzuschätzen. Weitere Schwerpunkte seien Facebook und Chatrooms, aber auch Fernsehnachrichten und Lokalradios.

Allerdings sind es laut CIA-Forschungsdirektor Doug Naquin nicht Amerikaner, die im Fokus der Ermittlungen stehen, sondern Aktivitäten in anderen Ländern. Staatliche Behörden dürfen in den USA von Rechts wegen ohne Durchsuchungsbefehl keine Tweets, Mails oder andere Nachrichten von US-Bürgern auswerten. Das Zentrum nennt sich übrigens „Open Source Center“ und wurde nach dem 11. September 2001 gegründet, um internationalen Terrorismus zu bekämpfen.

Als Beispiel gibt der Bericht an, das Zentrum habe die Regierung mit detaillierten Auswertungen zu den Reaktionen in arabischen Ländern auf den Tod Osama Bin Ladens versorgt. Vor allem in Pakistan und China habe es viele negative Stimmen dazu gegeben. Eine Zusammenfassung der Lage sei außerdem Teil von Barack Obamas täglicher Lektüre.

Kritiker zweifeln daran, dass die CIA nur im Ausland spioniert. Schon 2009 äußerte Greg Nojeim vom Center for Democracy and Technology diesbezüglich Bedenken. Und Wikileaks-Gründer Julian Assange hat dieses Jahr in einem Interview gesagt, er gehe von einem geheimen Zugang der CIA zu Facebook aus.

ZDNet.de Redaktion

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