PlayStation Network kämpft erneut mit Ausfällen

Sonys PlayStation Network ist gestern rund sechs Stunden lang nicht erreichbar gewesen. Eine Twitter-Nachricht von PlayStation Blog EU bestätigte den Ausfall. Es hieß, die zuständigen Entwickler arbeiteten hart, um den Dienst wieder online zu bringen.

Anwender weltweit waren von dem Problem betroffen. Hinweise auf einen neuerlichen Hackerangriff gibt es derzeit nicht. Sony schweigt sich zum Grund des Ausfalls jedoch wieder einmal aus. „Es ist dieses Fehlen von Kommunikation, dass sie zuvor in solche Schwierigkeiten gebracht hat“, schreibt Gavin Mannion im Blog Lazygamer. „Dieses Mal sieht es aber so aus, als sei es nur ein kleines Problem gewesen.“

Dennoch ist der Frust bei Nutzern groß. Kritische Twitter-Nachrichten und Facebook-Kommentare häufen sich. „Man hat nie ein bessseres Beispiel gesehen für ‚Man kriegt, für was man bezahlt hat‘ als das PlayStation Network“, wettert etwa Reed Decker.

Ende April hatten Unbekannte bei einem Angriff auf das PlayStation Network sowie den Streaming-Dienst Qriocity persönliche Daten von mehr als 77 Millionen Kunden gestohlen. Sony musste die Dienste daraufhin abschalten. Scharf kritisiert wurde es unter anderem wegen seiner Informationspolitik: Es benachrichtigte die Betroffenen erst einige Tage nach dem Einbruch.


Diese Fehlermeldung bekamen Nutzer von Sonys PlayStation Network gestern zeitweilig zu sehen (Screenshot: CNET.com).

Danach waren die Dienste für fast einen Monat offline, während Sony versuchte, das Netzwerk neu aufzubauen, die Sicherheit zu verbessern und die Hintergründe zu untersuchen. Betroffene erhielten schließlich eine Entschädigung in Form von kostenlosen Spielen und Filmen. Anfang September ernannte Sony mit Philip Reitinger, ehemas bei Homeland Security, einen Chief Information Security Officer.

Zuletzt bezog Sony-CEO Howard Stringer auf der Messe IFA in Berlin erneut Stellung zu den Problemen infolge des Hackerangriffs. „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass das PSN sicherer und besser ist als je zuvor“, sagte Stringer. Seit der Wiedereröffnung des PlayStation Network habe Sony drei Millionen neue Kunden gewonnen, und die Verkäufe seien jetzt höher als vor den Cyberangriffen.

Anfang der Woche änderte Sony Entertainment Network seine AGB: Es erweiterte sie in den USA um eine Passage, die Sammelklagen verbietet. Jede Auseinandersetzung mit Sony oder einem seiner Mitarbeiter muss demnach „auf individueller Basis“ und im Regelfall vor einem Schiedsgericht erfolgen. Wer nicht zustimmt, kann mit seiner PlayStation 3 nicht mehr online gehen und auch keine Medieninhalte von Sony mehr erwerben. Die deutsche Version kommt derzeit noch ohne das Verbot aus.

ZDNet.de Redaktion

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