IBM hat das auf Analysen großer Datenmengen spezialisierte i2 übernommen. Das britische Unternehmen hat 350 Mitarbeiter, ist nicht börsennotiert und bietet Analyselösungen für Firmen und Behörden. Seine mehr als 4500 Kunden sitzen in 150 Ländern.

Verkäufer ist die Investorengruppe Silver Lake Sumeru. Einen Preis hat IBM nicht genannt. Die Übernahme soll im vierten Quartal abgeschlossen sein; i2 wird in die IBM Software Group eingegliedert.

Mit diesem Schritt will IBM nach eigenen Angaben Kunden aus Finanz, Handel, öffentlichem Dienst und Gesundheitswesen besser unterstützen, Betrugsversuchen und Sicherheitsbedrohungen entgegenzuwirken. Der Kauf erweitere zudem sein Portfolio im Bereich „Smarter Cities“.

Betrugsbekämpfung und Maßnahmen gegen Bedrohungen sind IBM zufolge Schlüsselthemen für Städte, aber auch für Unternehmen und Staaten. In der Vergangenheit hätten allzu große Datenmengen häufig dazu geführt, dass kritische Informationen oder Gelegenheiten untergingen. Mit Echtzeitanalysen von i2 seien Behörden und Unternehmen jedoch in der Lage, schneller große Datenmengen auszuwerten und auf Bedrohungen zu reagieren.

IBM hat den Umsatz im Bereich Business Analytics nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr 2011 um 20 Prozent gesteigert. Dieser Anstieg gehe auf die Wünsche von Kunden zurück, die nach Möglichkeiten suchten, wachsende Datenmengen aus strukturierten und unstrukturierten Daten besser auszuwerten. Beispiele seien Socia Media sowie biometrische und kriminalistische Datenbanken.

Ende Mai hatte IBM angekündigt, 100 Millionen Dollar in ein Projekt zur Entwicklung von Analyse-Software für große Datenmengen zu investieren. Die „InfoSphere BigInsights und Streams“ genannten Anwendungen sollen in der Lage sein, unstrukturierte Daten wie Text, Audio, Video und Social Media zu analysieren. Sie basieren auf Hadoop und mehr als 50 Patenten des Unternehmens.

InfoSphere BigInsights bietet Funktionen für Data Governance, Sicherheitsfeatures sowie Entwickler- und Integrationswerkzeuge. Die Software steht als kostenlose Basisversion zur Verfügung. Streams ist auf die Analyse von Tweets, Videos, Sensordaten und Aktienkursen ausgerichtet.

ZDNet.de Redaktion

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