Microsoft verliert Manager für Windows-Phone-Entwicklung


Nach 21 Jahren verlässt Charlie Kindel Microsoft, um eine eigene Firma aufzubauen (Bild: Charlie Kindel).


Charlie Kindel
, Microsofts General Manager für die Entwicklung von Windows Phone, hat das Unternehmen nach 21 Jahren verlassen. Er will sich nach eigenen Angaben anderen Aufgaben widmen und selbst ein Unternehmen aufbauen. „Es hat mit Sport zu tun, und mit Werbung, Mobile, Sozialen Netzen und natürlich der Cloud“, schreibt Kindel in einem Blogeintrag. Der 2. September wird sein letzter Arbeitstag bei dem Softwarekonzern sein.

In seinen Jahren bei Microsoft war Kindel an der Entwicklung von namhaften Produkten beteiligt, unter anderem des Internet Explorer 3.0 im Jahr 1996 sowie ActiveX, das Jahre später zu einem Sicherheitsproblem wurde. Kindel arbeitete auch an den Netzwerkfunktionen von Windows XP, war Gründer von Microsofts Abteilung eHome und kümmerte sich sowohl um die erste Version des Windows Media Center als auch darum, Windows Server zu etablieren.

Die vergangenen beiden Jahre verantwortete Kindel Design und Entwicklung der Windows Phone 7 Application Platform und gehörte zu ihren größten Verfechtern. In einem Interview von Juli 2010 räumte er jedoch ein, dass Microsoft im Mobilbereich Boden gutzumachen hat.

„Wir müssen Entwicklern zeigen, dass wir viel investieren, um ein phänomenales Nutzererlebnis zu schaffen. Wir müssen bei Marketing und Entwicklung Ernsthaftigkeit beweisen“, sagte Kindel. Sein Engagement scheint Früchte getragen zu haben: Heute beherbergt der Windows Phone Marketplace rund 27.000 Anwendungen.

Im Gespräch mit GeekWire sagte Kindel, er habe sich in den vergangenen Monaten sukzessive aus dem Geschäft mit Windows Phone zurückgezogen. In seinem Blog erklärte er jedoch, dass er zwar anderen Microsoft-Produkten von nun an den Rücken kehren werde, „nicht aber Windows Phone. Es ist das beste Produkt, das Microsoft je gemacht hat.“ Möglicherweise will Kindel so nicht den Eindruck aufkommen lassen, ein führender Manager verlasse ein sinkendes Schiff.

ZDNet.de Redaktion

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