Der Milliardär und Investor Carl Icahn vertritt die Meinung, dass Motorola Mobility seine Patentsammlung verkaufen sollte. In einer Eingabe bei der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) schreibt er, das Portfolio habe beträchtlichen Wert. Das Unternehmen solle sich nach Wegen umsehen, es zu Geld zu machen – zumal es derzeit ein „erhöhtes Interesse an geistigem Eigentum in der Branche“ gebe.
Motorola hat mit einem Kommentar reagiert: Es überprüfe ständig seine strategischen Vorgaben und evaluiere die Möglichkeiten. Jüngste Fortschritte seien aber just auf die eigenen Patente zurückzuführen. Diese Fortschritte kommen für Icahn wohl nicht schnell genug: Er war schon einer der größten Befürworter der Aufspaltung von Motorola in die Unternehmen Mobility (Smartphones und Settop-Boxen) sowie Solutions (Funklösungen, Mobilgeräte für Großunternehmen) gewesen.
Icahn argumentiert, gerade im derzeit besonders heißen 4G-Mobilfunksegment habe Motorola wichtige Technologien patentiert. Seine Sammlung sei „deutlich größer“ als die von Nortel. Für Letztere hatten Apple, Microsoft, Research In Motion und Sony zusammen 4,5 Milliarden Dollar gezahlt. Der größte Anteil entfiel dabei auf Apple, das 2,6 Milliarden beisteuerte.
Das Wettrennen um Schlüsselpatente wird auch durch die zahlreichen Prozesse illustriert, mit denen sich die großen ITK-Konzerne derzeit gegenseitig überziehen. Apple beispielsweise steht im Rechtsstreit mit HTC und Samsung, während Oracle den Rivalen Google wegen dessen Mobilbetriebssystem Android verklagt.
Die Aktie von Motorola stieg infolge der Eingabe von Icahn um 12 Prozent auf 25,12 Dollar an – ein Lichtblick nach einem sieben Monate währenden stetigen Verfall. Die Wall Street hofft wohl darauf, dass Motorola dem Ratschlag des Investors folgen wird. Das Unternehmen versucht derzeit, eine Trendwende zu vollziehen.
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