Microsoft hat auf seiner Worldwide Partner Conference in Los Angeles erstmals die Server-Variante des kommenden Betriebssystems Windows 8 präsentiert. Besonderes Augenmerk lag dabei auf Virtualisierung. Insgesamt soll das Server-OS, das Microsoft als „nächsten Schritt zu Private Cloud-Computing“ bezeichnete, rund 100 neue Funktionen bieten.
Jeff Woolsey, Principal Programm Manager der Windows-Server-Virtualisierung, demonstrierte in Los Angeles die nächste Version des Hypervisors Hyper-V. Dieser soll mehr als 16 virtuelle Prozessoren pro virtueller Maschine unterstützen.
Außerdem zeigte Woolsey ein so genanntes Hyper-V Replica, mit dem sich angeblich auch asynchrone virtuelle Maschinen replizieren lassen. Dazu braucht der Anwender eine Hyper-V-Instanz und eine Netzwerkverbindung. Anschließend kann er Replikationen einer virtuellen Maschine terminieren und ihre Daten an einen externen Dienstleister auslagern. Die Lösung unterstütze eine ganze Reihe von verschiedenen Rechenzentrumsanbietern oder Service-Providern, so Woolsey.
Auch die Lizenzpolitik will Microsoft mit dem neuen Release anwenderfreundlicher gestalten. Nutzer können jetzt unbegrenzt Replika erstellen, ohne dass dabei zusätzliche Lizenzkosten anfallen. Es wird zudem gemunkelt, Microsoft könnte den Hypervisor auch in den Windows-8-Client integrieren. Dazu gibt es aber noch keine offizielle Stellungnahme. Im September auf der Build-Konferenz wird der Hersteller aber sicherlich mehr Details zu dem neuen Betriebssystem veröffentlichen und vielleicht auch in diesem Punkt Klarheit schaffen.
Was man von Windows 8 im Großen und Ganzen zu erwarten hat, ist nach einigen im Netz aufgetauchten Vorabversionen weitgehend bekannt. Microsoft hält sowohl die Client- als auch die Server-Version auf dem gleichen Entwicklungsstand und will die Hardware-Anforderungen von Windows 8 moderat halten. Daher könnte zusammen mit der Client-Variante auch das Server-Pendant in der ersten Jahreshälfte 2012 auf den Markt kommen.
Ebenfalls Thema auf der Partnerkonferenz waren Appliances für Windows Azure. HP plane nach wie vor, die Cloud-in-a-Box anzubieten, hieß es. Fujitsu halte weiterhin an dem Ziel fest, Ende August eine erste Azure-Appliance zu liefern. Ursprünglich waren beide Produkte für Ende 2010 angekündigt.
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