Tony Blairs Adressbuch gehackt

Die Hackergruppe TeaMp0isoN hat Versicherungsnummer und Adressbuch des britischen Ex-Premiers Tony Blair auf Pastebin veröffentlicht. Dort findet sich auch der Lebenslauf von Blairs Beraterin Katie Kay Dox. Auf den Hack aufmerksam gemacht hatte TeaMp0isoN-Mitglied TriCk per Twitter.

Das veröffentlichte Dokument enthält Dutzende Namen, Anschriften, Telefonnummern und E-Mail-Adressen – unter anderem von diversen Lords und Ladys sowie Blairs Zahnarzt. Angeblich wurden die Informationen vergangenen Dezember von einem Webmail-Server gestohlen. „Die Telefonnummern mögen sich geändert haben, aber alle Informationen sind zu 100 Prozent echt“, schreiben die Hacker.

Ein Sprecher vom Büro des Ex-Premiers sagte gegenüber CNN, es handle sich nicht um Daten, die direkt von Tony Blair oder einem seiner Bürosysteme stammten. „Es scheint sich um Informationen aus einem persönlichen E-Mail-Account eines früheren Angestellten zu handeln, die einige Jahre alt sind.“

TeaMp0isoN ist mit dem Hackerkollektiv LulzSec verfeindet, das sich nach eigenen Angaben am Wochenende aufgelöst hat. LulzSec hatte in den vergangenen Wochen unter anderem mit Angriffen auf Sony Pictures, Nintendo, und den FBI-Partner InfraGard Atlanta Bekanntheit erlangt. Außerdem versuchte es, Karim Hijazi, CEO der Botnetz-Tracking-Firma Unveillance, zu erpressen.

Anfang der Woche hatte TeaMp0isoN die Website eines Mannes namens Sven Swootleg gekapert, der nach Angaben der Hacker ebenfalls Teil von LulzSec ist. Swootleg teilte später mit, er sei „kein Mitglied von LulzSec – was ich schon diverse Male erklärt habe“. Zudem habe niemand seinen Server gehackt. TeaMp0isoN habe lediglich ein Plug-in in seinem „überholten WordPress-Setup“ ausgenutzt.

Vergangene Woche hatte die britische Polizei den 19-jährigen Ryan Cleary verhaftet. Er soll einer der Anführer von LulzSec gewesen sein. Die Gruppe bestreitet dies jedoch.

Clearys Anwalt erklärte indes bei einer Anhörung, sein Mandant leide unter einer Form von Autismus, dem sogenannten Asperger-Syndrom, sowie unter einer Agoraphobie. Das Asperger-Syndrom hatte schon 2009 im Prozess um den als „NASA-Hacker“ bekannt gewordenen Gary McKinnon eine Rolle gespielt. Seine Auslieferung an die USA wurde zunächst aufgrund der Krankheit verschoben. Er musste Medikamente nehmen und wurde psychiatrisch behandelt.

ZDNet.de Redaktion

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