Motorola-CEO: Offenheit des Android Market führt zu miesen Apps


Sanjay Jha (Bild: Motorola Mobility)

Sanjay Jha, CEO von Motorola Mobility, hat die Offenheit des Android Market kritisiert. Sie führe zu einer geringen Qualität der angebotenen Apps.

De facto ist jeder in der Lage, seine Apps in den Android Market hochzuladen. Google überprüft nur, ob die Programme keinen Schadcode enthalten – zum Teil allerdings mit mäßigem Erfolg. Jha zufolge ebnet dieses Vorgehen schlecht geschriebenen, ineffizienten Anwendungen den Weg auf Android-Smartphones und -Tablets.

„Diese Apps werden nicht auf ihren Energieverbrauch und ihre CPU-Nutzung hin getestet. Wir beginnen gerade erst, zu verstehen, welchen Einfluss das hat“, sagte Jha in einer Präsentation auf der von der Bank of America und Merrill Lynch veranstalteten US Technology Conference.

70 Prozent der retournierten Android-Geräte würden zurückgeschickt, weil Nutzer unzufrieden mit der App-Performance seien, erklärte Jha. Anwender bekämen es mit der Angst zu tun, wenn ein Programm abstürze und sich ihr Gerät neu starte oder sie ihr Smartphone mehrmals täglich aufladen müssten.

Jha will künftig die hauseigene Benutzeroberfläche Motoblur nutzen, um Anwender zu warnen, wenn eine App zu viel Energie verbraucht oder sich anderweitig negativ auf das System auswirkt. Bisher sammelt die Software Daten darüber, wie die Nutzung von Apps die einzelnen Geräte beeinflusst.

Android-Puristen hatten gehofft, dass Motorola sich von Motoblur verabschieden würde, nachdem es vergangenen August angekündigt hatte, die Marke nicht mehr weiterzuführen. Jhas Kommentar lässt allerdings darauf schließen, dass sein Konzern an der Benutzeroberfläche festhalten will.

Zwar sammelt sich auf offenen Plattformen vielleicht mehr Müll als auf geschlosseneren, aber auch geschlossene Systeme wie Apples App Store liefern nicht nur qualitativ hochwertige Apps – iFart sei hier als ein Beispiel genannt.

Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang hatte Mitte Mai eine zu geringe Auswahl an Apps und Inhalten beanstandet. Sie – und der seiner Ansicht nach zu hohe Preis – seien für den mauen Verkaufsstart von Android-Tablets verantwortlich.

ZDNet.de Redaktion

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