Anonymous droht Sony wegen Klage gegen Playstation-Hacker


Briefkopf des Schreibens der Hackergruppe Anonymous an Sony (Screenshot: ZDNet)

Die Hackergruppe Anonymous hat Sony in einem offenen Brief mit Angriffen gedroht. Grund dafür ist die Klage, die der japanische Elektronikkonzern gegen den Playstation-3-Hacker George Hotz, auch bekannt als Geohot, angestrengt hat.

„Sie haben nun die ungeteilte Aufmerksamkeit von Anonymous“, heißt es in dem Brief. „Ihre jüngsten Aktionen gegen unsere Hackerfreunde Geohot und Graf_Chokolo haben uns nicht nur alarmiert, wir sehen sie als unverzeihlich an.“

Nach Ansicht von Anonymous missbraucht Sony das amerikanische Rechtssystem, um die Verbreitung von Informationen über Sony-Produkte zu verhindern. Sony bestrafe seine eigenen Kunden, weil sie diese Daten verwendet oder verbreitet hätten. Das Unternehmen gehe zudem gegen jeden vor, der diese Informationen suche, wodurch es die Privatsphäre Tausender verletze.

Die Aktionen der Hacker werden sich angeblich auch gegen Richter und Justizbehörden richten, die Sony unterstützen. Der Brief enthält jedoch keine Angaben zu konkret geplanten Maßnahmen.

Bekanntheit erreichte Anonymous im vergangenen Jahr mit Angriffen auf Firmen wie Paypal, Mastercard und Visa, die es als Gegner von Wikileaks ansieht. Die „OpSony“ genannte Aktion gegen das japanische Unternehmen wird voraussichtlich auf dieselben Angriffsmethoden zurückgreifen, die zu Störungen und Ausfällen mehrerer Websites geführt hatten. Zudem soll die Gruppe im Besitz des Stuxnet-Codes sein, den sie nach eigenen Angaben bei einem Einbruch in Server des Sicherheitsunternehmens HB Gary Federal erbeutet haben will.

Mitte Januar hatte Sony eine einstweilige Verfügung gegen Hotz und weitere PS3-Hacker erwirkt, die einen Jailbreak für die PS3 entwickelt hatten. Er erlaubt es Nutzern, andere Betriebssysteme und auch illegal kopierte Spiele auf der Konsole laufen zu lassen. Sony sieht darin einen Verstoß gegen den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) sowie den Computer Fraud and Abuse Act.

Hotz wehrt sich seitdem vor Gericht. Unter anderem zweifelt er die Zuständigkeit des von Sony angerufenen Gerichts im US-Bundesstaat Kalifornien an, da er selbst in New Jersey lebt.

Anfang März entschied das Gericht, dass Sony den Internet Service Provider von Geohot.com, Hotz‘ Website, vorladen kann. Zudem erhielt es Zugriff auf Hotz‘ Konten bei Sozialen Netzwerken, IP-Adressen von Besuchern seiner Website und zu seinem Paypal-Konto, um herauszufinden, ob es Verbindungen nach Kalifornien gibt.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Tag ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

1 Tag ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

1 Tag ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago