IE9: Geschwindigkeit und Kompatibilität im Praxistest

Mit der aktuellen IE9-Beta hat Microsoft einen Browser vorgestellt, den keine Welten mehr von seinen Konkurrenten trennen. Das ist eine Leistung der Programmierer in Redmond, die in Anbetracht der technischen Rückständigkeit des IE8 mehr als beachtlich ist. Allerdings ist es mitnichten so, dass die IE9-Beta ihre Mitbewerber in den Schatten stellt, wie es Microsoft derzeit glauben machen will.

Die ZDNet-Benchmarks zeigen, dass die Hersteller der anderen großen Browser bei der Weiterentwicklung ihrer Produkte ebenfalls erfolgreich sind. In vielen Bereichen können sie Microsoft mit ihren Betas ausstechen. In einigen Bereichen hat Microsoft durchaus die Nase vorn.

Man darf die Benchmark-Vergleiche Beta gegen Beta aber nicht überbewerten. Sie geben lediglich einen tendenziellen Überblick. Ob wirklich signifikante Unterschiede in den jeweiligen Releases auftreten, kann man erst beurteilen, wenn die finalen Versionen erschienen sind.

Was allerdings die Kompatibilität mit bestehenden Websites angeht, macht die derzeitige Beta von IE9 bisher keine besonders gute Figur. Da muss Microsoft noch in vielen Bereichen nachbessern. Zahlreiche Seiten werden nicht korrekt dargestellt. Obwohl die aktuellen Betas von Firefox und Chrome noch nicht perfekt sind, gibt es kein generelles Problem mit der Darstellung. Nahezu alle Webseiten werden einwandfrei auf den Bildschirm gebracht.

An alle Hersteller richtet sich die Kritik, die Performance nicht über alles zu stellen. Produktqualität, Stabilität und Sicherheit müssen Vorrang haben. Wenn man einmal ehrlich ist, kann man seine tägliche Arbeit auch mit dem IE8 verrichten, der in den Benchmarks sehr schlecht abschneidet.

Internet Explorer 9 und Firefox 4 schießen nämlich im Kampf um die beste Performance eindeutig über das Ziel hinaus. Wenn bei aktivierter GPU-Beschleunigung die Qualität des Schriftbilds leidet, weil die GPUs die Fonts nicht in der Qualität rendern kann, wie man es von ClearType gewohnt ist, sollte man das nicht honorieren. Es bleibt zu hoffen, dass sich Apple, Google und Opera daran kein Beispiel nehmen werden.

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ZDNet.de Redaktion

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