Woran man einen guten ERP-Berater erkennt

Die Anschaffung einer ERP-Lösung ist für Unternehmen eine Herkulesaufgabe. Weil sie so selten angegangen wird, fehlen die Erfahrung und das notwendige Know-how. Zwar gibt es zahlreiche Tipps zur Auswahl von ERP-Systemen und auch einige Portale, die ERP-Übersichten bieten, den Projektverantwortlichen macht das ihre Aufgabe jedoch nicht wirklich leichter.

Ihnen fehlt aufgrund der mangelnden Erfahrung meist das Wissen, auf welche der vielen verglichenen Aspekte es letztendlich wirklich ankommt. Zudem ist die Verantwortung groß, denn sollte das System nicht funktionieren oder seine Einführung schief laufen, droht das ganze Unternehmen ins Stolpern zu geraten.


„Consultants sind oft versteckte Vertriebsmitarbeiter“, sagt Christian Riethmüller, Geschäftsführer bei der Cerpos GmbH aus Hanau (Bild: Cerpos).

Viele wenden sich in ihrer Not daher an Berater. Das erscheint logisch, denn dazu sind sie ja offenbar da. Dabei vergessen sie jedoch, dass auch die Auswahl des richtigen Beraters schon ein Problem ist. Denn diese stehen häufig einem oder mehreren Herstellern deutlich näher als den anderen – entweder, weil sie mit diesem gute Erfahrungen gemacht haben, oder weil sie feststellten, dass sich mit diesem besonders gut verdienen lässt.

Mit der Auswahl des Beraters fällt damit eigentlich auch schon die Entscheidung für das ERP-System ist – unabhängig davon, ob die Beratung suchende Firma das weiß oder nicht. Dass der Berater umfangreiche und oft teure Pflichtenhefte erstellt und alle möglichen Features einfordert, kann auch nur Mummenschanz sein. Die Sicherheit, dass dieser aufwändige Schritt nicht nur dazu dient, das Unternehmen von der vom Berater ohnehin präferierten Lösung endgültig zu überzeugen, hat der Kunde nicht.

Die Systemauswahl in Eigenregie durchzuführen, ist zumindest im Mittelstand keine echte Alternative. Durch eine gewisse, nicht zu vermeidende Betriebsblindheit, werden Optimierungspotenziale verpasst und etablierte, aber längst überholte Gewohnheiten weitergeführt – nicht unbedingt zum Besten des Betriebs. Und letztendlich fällt es Internen oft schwer, unpopuläre Maßnahmen durchzusetzen.

Also muss doch ein Berater her. Aber wie findet man den passenden? Christian Riethmüller, Geschäftsführer bei der Cerpos GmbH aus Hanau, hat sich dazu schon länger Gedanken gemacht. „ERP-Systemauswahlverfahren durchzuführen, ist keine Leistung, die man einfach als Nebengeschäft abwickelt. Eine breite Erfahrung und tiefe Kenntnisse unterschiedlicher Systeme und deren Hersteller sind unabdingbare Voraussetzung.“ Zusätzlich müsse der Berater dem Unternehmen nicht nur bei der Auswahl zur Seite stehen, sondern gemeinsam mit ihm die Suppe auch auslöffeln, sprich die Inbetriebnahme begleiten.

Im ZDNet-Interview erklärt Christian Riethmüller seine Ansichten zur Auswahl von ERP-Beratern im Detail.

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ZDNet.de Redaktion

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