Strom sparen: Adapter von Plugwise im Praxistest

Eine Durchschnittsfamilie mit zwei Kindern verbraucht jährlich etwa 4000 Kilowattstunden (kWh) Strom. Dies belastet das Haushaltsbudget bei einem Preis von 20 Cent pro kWh mit rund 800 Euro. Eine Menge Geld, die sich durch den jährlichen Wechsel des Stromanbieters drücken lässt, weil man auf diese Weise stets einen Neukundenbonus in der Größenordnung von rund 100 Euro kassiert.

Doch die Wechselformalitäten sind mitunter mühsam und damit nicht jedermanns Sache – schon gar nicht im Business-Alltag. Wäre es da nicht charmanter, einfach Strom und damit Geld einzusparen? Genau das verspricht die niederländische Firma Plugwise für ihre intelligenten Steckdosenadapter. Sie messen den Stromverbrauch der elektrischen Geräte kontinuierlich und lassen sich drahtlos vom PC fernsteuern.

So spürt man schnell Energieverschwender auf und kann sie per Mausklick gezielt ausschalten. Zudem lässt sich für jedes Gerät ein individueller Schaltplan erstellen. So bleiben beispielsweise Fernseher, Stereoanlage und Festplattenrecorder gezielt nur zwischen 18 und 24 Uhr betriebsbereit. Die übrige Zeit ist alles ausgeschaltet – und zwar richtig, und nicht etwa im so genannten Standby-Modus. Größeren Firmen bietet Plugwise weitergehende Beratung und individualiserbare Lösungen an.

Einsparpotenzial im Büro deutlich größer als zuhause

Auf mindestens 11 Prozent schätzt die Deutsche Energieagentur (DENA) die Standby-Verluste bezogen auf den gesamten privaten Stromverbrauch. Das macht bei 800 Euro Stromkosten rund 90 Euro, die sich jährlich einsparen lassen, so das halbstaatliche Institut.

Noch deutlich größer dürfte das Einsparpotenzial selbst in kleinen Büros sein. Denn hier ist es vielfach verbreitete Praxis, elektrische Geräte Tag und Nacht laufen zu lassen. Gründe dafür gibt es genug: Zum einen ist es eben bequemer, wenn man nicht allabendlich Drucker, PCs, Bildschirme, Kopierer, Kaffeemaschine, Radio und ähnliches einzeln abschalten muss. Zum anderen ist es vielen Angestellten schlicht egal, ob die Geräte nachts weiterlaufen oder nicht – schließlich ist es ja nicht ihr Geld.

Wer morgens keine Lust hat, zehn Minuten zu warten, bis der eigene Rechner im nur mittelmäßig konfigurierten Firmennetzwerk angemeldet ist, lässt seinen Arbeits-PC permanent laufen. In einem solchen Fall beträgt das Einsparpotenzial bei einer täglichen Arbeitszeit von acht Stunden fast zwei Drittel. Oder in harte Währung umgerechnet mehr als 50 Cent am Tag, legt man einen Durchschnittsverbrauch von 180 Watt für PC und Monitor sowie 15 Stunden „Leerlaufzeit“ zugrunde. Alleine auf die jährlichen Arbeitstage hochgerechnet kostet diese Bequemlichkeit weit über 100 Euro pro Jahr – vorausgesetzt der Angestellte bequemt sich zumindest Freitagnachmittag, für das Wochenende alles abzuschalten.

Page: 1 2 3 4

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

3 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

5 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

5 Tagen ago