Strom sparen: Adapter von Plugwise im Praxistest

Deutlich einfacher soll sich die Einsparung mit den „klugen Steckdosen“ von Plugwise realisieren lassen. Um zu überprüfen, ob das in der Praxis funktioniert, wurde das Paket „Home Basic“ für rund 370 Euro inklusive Mehrwertsteuer einem mehrwöchigen Test unterzogen. Dieses Paket besteht aus neun Steckdosenadaptern, einem USB-Funk-Stick zur Steuerung der Adapter sowie der zugehörigen Software.

Die insgesamt zehn Hardware-Teile kommunizieren über ein drahtloses ZigBee-Netzwerk. Der Hersteller gibt dafür einen Einsatzradius zwischen fünf und zehn Metern an. In diesem Bereich lassen sich die Adapter dann vom PC über den Funk-Stick nicht nur gezielt steuern, umgekehrt melden sie auch permanent den Stromverbrauch des jeweils angeschlossenen Gerätes an die Software zurück.

Das alles funktionierte einwandfrei, insbesondere gab es auch bei Entfernungen von deutlich mehr als zehn Metern sowie zwischen zahlreichen Wänden keinerlei Kommunikationsprobleme – während WLAN im gleichen Bereich kaum noch zu gebrauchen ist. Positiv ist zudem zu vermerken, dass der PC mit dem installierten Auswerte- und Steuerprogramm keineswegs die gesamte Zeit laufen muss. Vielmehr merken sich die Stromspar-Adapter ihre Verbrauchswerte und senden sie später an die Software.

Software bietet eine gute Übersicht

Die installierte Software von Plugwise bietet eine ausführliche grafische Übersicht, wahlweise zu jedem Gerät, zu jedem Raum oder jeder Gerätegruppe, beispielsweise „PCs“ oder „Beleuchtung“. Auf diese Weise sehen auch Nicht-Techniker nach ein oder zwei Wochen Betrieb sofort, wo die tatsächlichen Stromfresser stecken.

Neben dem manuellen Ein- und Ausschalten lässt sich jeder Adapter mit einem individuellen Schaltplan für jeden Wochentag versehen. Beim Fernseher im Wohnzimmer wäre es natürlich unerfreulich, wenn sich plötzlich um Mitternacht alles abschaltet, während man ausnahmsweise einen Spätfilm zu Ende sehen möchte. Hier hilft die Einstellung „Standby-Killer“. Diese Option sorgt dafür, dass jeder Adapter mit einem individuell definierbaren Grenzstrom einstellbar ist, unter dem er sich nach kurzer Zeit völlig abschaltet. Hat man diesen Modus im Geräteschaltplan gewählt und möchte im Beispielfall noch nach 24 Uhr weiter fernsehen, kann man das TV-Gerät nach der Sendung per Fernbedienung auf Standby schalten. Plugwise sorgt nach weiteren 15 Minuten automatisch für die vollständige und energiesparende Stromunterbrechung.

Einsatzszenarien und Amortisierungszeitraum

Angesichts der Vielzahl von Elektrogeräten daheim und im Büro erscheinen neun Adapter auf den ersten Blick nicht allzu üppig bemessen. Andererseits lassen sich mehrere zusammenhängende Geräte über einen Mehrfachstecker mit einem Adapter steuern: in der Büroküche Kaffeeautomat und Radio, daheim im Wohnzimmer Fernseher, Stereoanlage, Festplattenrecorder und Multimedia-Center. So kommt man mit dem Set Home Basic für 370 Euro doch vergleichsweise weit. Zudem kann man es für jeweils 36,50 Euro um einen zusätzlichen Adapter erweitern.

Wie groß das individuelle Einsparpotenzial tatsächlich ist, hängt von vielen Faktoren ab. Wer seine Mitarbeiter dazu bewegen kann, sämtliche Bürogeräte ohnehin immer manuell abzuschalten, kann sich die Ausgabe sparen. Der Hersteller selbst nennt als Zeitraum für die Amortisierung zwei bis fünf Jahre. Das entspricht bei einem Anschaffungspreis von 370 Euro für das Set ziemlich genau unseren Berechnungen: 90 Euro jährlich im Familienhaushalt, im Büro unter Umständen sogar deutlich mehr. Nicht zu unterschlagen ist dabei auch der Eigenstromverbrauch des Sets von rund 8 W. Das macht aufs Jahr hochgerechnet immerhin 70 kWh oder 14 Euro.

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ZDNet.de Redaktion

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