Das Amtsgericht Charlottenburg hat heute das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Primacom AG eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde der seit 16. Juni als vorläufiger Insolvenzverwalter tätige Berliner Anwalt Hartwig Albers aus der Kanzlei Brinkmann & Partner berufen. Er hat mit privaten Investoren bereits einen Kaufvertrag über alle von der Primacom AG gehaltenen Geschäftsanteile an der Primacom Management GmbH abgeschlossen.
In der Primacom Management GmbH sind der operative Geschäftsbetrieb sowie zahlreiche Beteiligungen gebündelt. Durch den Verkauf wird der wesentliche Vermögensgegenstand der Primacom AG veräußert. Der vorläufige Gläubigerausschuss hat dem Kaufvertrag zugestimmt. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Für die Kunden des Kabelnetzbetreibers soll sich vorerst nichts ändern.
Die Holding musste auf Grund offener Forderungen in Höhe von 29,2 Millionen Euro Mitte Juni Insolvenzantrag stellen. Zuvor waren Verhandlungen mit den Gläubigern gescheitert. Die Tochtergesellschaften der Primacom AG sind von der Insolvenz der Muttergesellschaft nicht betroffen. Das Unternehmen kämpft seit mehreren Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten und stand 2005 schon einmal vor dem Abgrund.
Primacom ist seit 1998 als Kabelnetzbetreiber aktiv und versorgt in Deutschland rund eine Million Haushalte mit Breitbandzugängen. Das Angebot umfasst neben dem Standard-TV-Signal digitale Programmpakete, Internetzugang und Telefonanschluss. Der regionale Schwerpunkt liegt auf Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie einigen westdeutschen Regionen.
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