Apples kreative Preisgestaltung

Deutsche Kunden müssen hierzulande für den gestern vorgestellten Mac Mini circa 20 Prozent mehr bezahlen als US-Amerikaner. Für andere Produkte verlangt Apple hingegen kaum einen höheren Preis als in den USA. iPad 3G, iMac und Mac Pro sind in Deutschland sogar billiger.


In Deutschland teurer: Im Vergleich zum US-Store kostet der Mac Mini in Deutschland fast 20 Prozent mehr.

ZDNet hat die Preise für Apple-Produkte in den USA mit denen in Deutschland verglichen. Da aufgrund unterschiedlicher Steuersätze in den einzelnen US-Staaten Apple in Amerika die Preise ohne Sales Tax angibt, dient für diesen Vergleich der deutsche Netto-Preis ohne Mehrwertsteuer. Die US-Preise wurden mit dem aktuellen Umtauschkurs von 1,23 Dollar (Stand: 16.6.2010) für einen Euro umgerechnet.

Der Blick auf die Tabelle zeigt, dass sich die Netto-Preise für iPad, Macbook und Macbook Pro zwischen USA und Deutschland kaum unterscheiden. Das iPad ohne UMTS ist hierzulande circa 3,5 Prozent teurer als in Amerika, während das 3G zwischen 0,4 und 1,6 Prozent günstiger ist. Der Preisaufschlag für das Macbook beträgt in Deutschland 4,9 Prozent, während die Nettopreise für die Macbook-Pro-Modelle nur zwischen 0,5 und 1,8 Prozent höher liegen. Das Macbook Air kostet in Deutschland etwas weniger als auf der anderen Seite des Atlantiks.

Ein völlig anderes Bild zeigt sich allerdings bei den Desktop-Rechnern. Während der Mac Mini fast 20 Prozent teurer ist, kann man iMac und Mac Pro in Deutschland günstiger als in den USA einkaufen.

Fazit

Für den kleinsten Mac verlangt Apple in Deutschland den größten Aufschlag. Fast 20 Prozent Mehrkosten als in den USA dürften nur wenige Anwender in Kauflaune versetzen. Abgesehen davon kostet der Mac Mini mit über 800 Euro einfach zu viel. Das Vorgängermodell wechselte bereits für etwas mehr als 500 Euro den Besitzer und hatte kaum weniger zu bieten, jedenfalls nicht so viel weniger, als das ein Preisaufschlag von fast 300 Euro gerechtfertigt wäre.

Den verhältnismäßig hohen Preis, den Apple für den Mac Mini in Deutschland verlangt, wollte der Hersteller nicht kommentieren. Eine entsprechende Anfrage von ZDNet blieb unbeantwortet. Sicher spielt der Verfall des Euros für für die Preisgestaltung eine wichtige Rolle. Sollte dieser anhalten oder Apple diesen erwarten, können sich Kunden hierzulande auf steigende Preise einstellen.


Aufpreis für Deutschland: Für den Mac Mini verlangt Apple hierzulande netto fast 20 Prozent mehr als in Amerika.

Update 3.11.2010

Apple hat den Preis für den Mac mini um 100 auf 709 Euro gesenkt. So günstig wie die Vorgängerversion ist der kleine Rechner allerdings noch nicht. Das Einstiegsmodell der Baureihe 2009 war ab 519 Euro erhältlich.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

3 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

3 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

4 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

4 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

4 Tagen ago