Twitter enthüllt Pläne für Anzeigenprogramm

Twitter will künftig mit Suchanzeigen Geld verdienen. In einem Blogeintrag kündigte Twitter-Gründer Biz Stone sogenannte „Promoted Tweets“ an. Zunächst wird die Werbung nur in der Ergebnisliste erscheinen, wenn ein Anwender nach bestimmten Stichwörtern sucht. Werbekunden können diese Wörter für ihre Anzeigen kaufen.

In einer zweiten Phase sollen die Promoted Tweets wie ein regulärer Tweet in der Timeline eines Anwenders oder in Twitter-Clients auftauchen, wenn deren Nutzer ein „Follower“ des jeweiligen Firmen-Tweets ist. Stone verspricht aber, dass Anwender nicht mit Werbe-Tweets überschwemmt werden. Es soll jeweils immer nur eine Anzeige präsentiert werden.

Twitter konnte bereits erste Werbekunden für Promoted Tweets gewinnen. Zu ihnen gehören Best Buy, Starbucks, Virgin America und Bravo. Diese Unternehmen hatten Twitter schon vorher genutzt, um ihre Produkte zu bewerben.

Twitters nicht vorhandenes Geschäftsmodell wurde seit der Firmengründung 2007 heftig diskutiert. Offensichtlich waren sich die Betreiber des Mikrobloggingdiensts selbst nicht über die Finanzierung einig. Vor einem knappen Jahr hatte Mitgründer Biz Stone noch verkündet, dass man an Werbung nicht interessiert sei. Stattdessen waren damals kostenpflichtige Konten für Unternehmen in Planung. Sie sollten ursprünglich noch 2009 eingeführt werden, was aber nie geschah. Anfang 2010 tauchten dann erste Gerüchte auf, dass Twitter Suchwerbung einsetzen wolle.

Die Ankündigung, sich über Suchanzeigen zu finanzieren, kommt zu einer Zeit, in der sich einige Entwickler, die Anwendungen für die Twitter-Plattform programmieren, von dem Unternehmen im Stich gelassen fühlen. Research in Motion (RIM) hat jüngst eine Twitter-Applikation für Blackberry herausgebracht. Twitter selbst kaufte die iPhone-Anwendung Tweetie. Jetzt gibt es Beschwerden, dass die Plattform unbeweglich wird und bestimmte Unternehmen bevorzugt.

Auf der morgen beginnenden Entwicklerkonferenz Chirp wird die Umwandlung Twitters von einer unprofitablen, aber für Programmierer attraktiven Plattform hin zu einem vollwertigen Kommunikationsunternehmen sicher ein Thema sein.

ZDNet.de Redaktion

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