Militärische Cybereinheit der USA ist einsatzbereit

Das US Cyber Command ist einsatzbereit. Nun fehlt nur noch ein Befehlshaber. Die organisatorisch zum US Strategic Command gehörende Abteilung wartet noch darauf, dass der Kandidat Lieutenant General Keith Alexander vom Senat bestätigt wird. Alexander wäre nach einer solchen Bestätigung sowohl Chef des US Cyber Command als auch der National Security Agency (NSA).

Das US Cyber Command fasst alle Computer-Netzwerke des Verteidigungsministeriums (Department of Defense, DOD) zusammen. Das soll zunächst die Abwehr von Cyberattacken erleichtern. Das Cyber Command kann aber auch selbst solche Attacken starten. Die Dienststelle gebietet über 15.000 Computernetzwerke in 4000 Militärbasen in 88 Ländern.

Das Verteidigungsministeriums erklärt, dass die Gründung des Cyber Command eine wichtige Umorganisation gewesen sei. Man habe das riesige Netzwerk von Computer-Ressourcen, die getrennt voneinander betrieben wurden, unter einem Dach zusammenlegen müssen. „Die Trennung lenkte von den natürlichen Synergien ab und ignorierte unsere Erfahrungen, die wir bei unserer Vorbereitung auf Operationen in der Luft, auf dem Land, auf dem Meer und im Weltraum gemacht haben“, sagte Luftwaffengeneral Kevin Chilton, der Kommandant des US Strategic Command.

Keith Alexander ist zur Zeit Direktor der NSA. Seine Ernennung zum Befehlshaber und die damit verbundene Beförderung zum Vier-Sterne-General bedarf der Zustimmung des Senats. Ein für die Streitkräfte zuständiges Komitee des Senats hat laut einem Sprecher des Verteidigungsministeriums eine Reihe von Fragen formuliert. Darin geht es um die Pläne des Cyber Command und insbesondere um dessen Verbindung zum Geheimdienst NSA. Vor der Beantwortung dieser Fragen könne der Senat nicht über eine Nominierung Alexanders beraten.

Im Verteidigungsministerium hofft man jetzt auf eine schnelle Entscheidung. „Der Schutz militärischer Informationsnetzwerke im 21. Jahrhundert ist eine dringliche Aufgabe des Department of Defense“, sagte der Sprecher.

Verteidigungsminister Robert Gates hatte die Aufstellung des US Cyber Command im Juni 2009 genehmigt. Da es sich um eine interne Umorganisation handelt, musste der amerikanische Kongress dem nicht zustimmen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

17 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

19 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

20 Stunden ago