China hat nach der Schließung von Googles chinesischer Suchseite Google.cn damit begonnen, von Google in Hongkong bereitgestellte Suchergebnisse zu filtern. Piper-Jaffray-Analyst Gene Munster berichtet unter Berufung auf eine Kontaktperson in China, dass die Zensur nach einer wiederholten Suche nach bestimmten sensiblen Themen einsetzt. In einigen Fällen sei es nicht möglich, Suchresultate aufzurufen. Manchmal werde scheinbar auch der Zugriff auf „google.com.hk“ blockiert. Ein Neustart des PCs stelle den Zugang aber wieder her.
In dieser Weise zensiert China auch die Ergebnisse von Google.com, was den Suchanbieter 2006 dazu brachte, eine eigene Suchmaschine in China zu installieren. Ziel war es, einen schnelleren und besseren Suchdienst anzubieten, der die von der Regierung betriebenen Filter nicht passieren muss. Durch den Betrieb eigener Server in China unterlag das Unternehmen aber der gesetzlichen vorgeschriebenen Selbstzensur.
Die am Montag eingerichtete Status-Website, die täglich anzeigen soll, welche Angebote von Google von Zensurmaßnahmen betroffen sind, meldet seit Sonntag keine Veränderung. Demnach werden Dienste wie Youtube, Sites und Blogger seit drei Tagen blockiert, während die Internet- und Nachrichtensuche ohne Einschränkungen funktioniert.
Wie die Agentur Associated Press berichtet, hat sich zudem ein führendes Internet-Unternehmen in China, TOM Online, dazu entschlossen, seine Geschäftsbeziehung zu Google zu beenden. TOM Online selbst sagt, der Vertrag sei zufällig ausgelaufen. Unklar ist, ob die chinesische Regierung Internet-Unternehmen unter Druck setzt, ihre Verbindungen zu Google zu lösen.
Daraus könnte sich auch ein Problem für Googles Android-Sparte ergeben. Einem Bericht der New York Times zufolge wird erwartet, dass China Unicom nicht wie geplant im Lauf des Jahres ein auf Android basierendes Smartphone vorstellen wird. Anfang März hieß es noch, der chinesische Mobilfunkanbieter werde Android-Handys doch in sein Programm aufnehmen.
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