Die Deutsche Telekom will in den kommenden Jahren ihr Geschäft umbauen und mit Investitionen in intelligente Netze, mit IT-Services sowie Internet- und Netzwerkdiensten den Umsatzschwund im klassischen Kerngeschäft mehr als ausgleichen. Das kündigte René Obermann bei der Vorstellung der neuen Konzernstrategie „Verbessern – Verändern – Erneuern“ am Mittwoch in Bonn an.
„Die Industrie verändert sich und wir erneuern die Deutsche Telekom“, sagte Obermann. „Unser Ziel ist, das weiterhin wichtige Geschäft mit schnellen Anschlüssen durch eine breite Palette von IT- und Internetdiensten zu erweitern. Damit werden wir langfristiges Wachstum sichern.“ Bis 2015 soll der Umsatz in fünf Wachstumsbereichen um mehr als 12 Milliarden auf rund 30 Milliarden Euro steigen.
In Deutschland will der Konzern in den nächsten drei Jahren rund zehn Milliarden Euro investieren, etwa in Glasfasernetze (auch direkt ins Haus, FTTB und FTTH), neue Mobilfunktechnologien wie HSPA+ und LTE sowie IT-Prozesse. Auch in anderen europäischen Märkten sind Investitionen geplant. In den USA will T-Mobile Ende 2010 rund 185 Millionen Einwohner mit HSPA+ erreichen.
Doch auch das Stammgeschäft mit Festnetz- und Mobilfunkanschlüssen wird laut Obermann weiterhin eine tragende Rolle spielen. Hier wolle der Konzern Anteile verteidigen und margenstarke Geschäftsmodelle fortsetzen.
Daneben setzt die Telekom vor allen auf das mobile Internet. Der Umsatz mit mobilem Datenverkehr soll von knapp vier Milliarden Euro 2009 auf zehn Milliarden Euro 2015 steigen. Das Geschäft mit eigenen Internetangeboten (Scout-24-Produkte, Music-, Video-, Software- und Gamesload) und Connected Home wird ebenfalls ausgebaut. T-Systems will seinen externen Umsatz um zwei auf acht Milliarden Euro steigern. Gute Wachstumschancen sieht die Großkundensparte vor allem in Dynamic- und Cloud-Computing.
Vom Aufsichtsrat werden die Pläne des Vorstands unterstützt. „Die neue Strategie ist überzeugend. In den vergangenen drei Jahren hat die Deutsche Telekom unter Führung von René Obermann im Kerngeschäft die nötigen Grundlagen geschaffen, um das Geschäftsmodell jetzt erweitern zu können“, sagte Ulrich Lehner, Vorsitzender des Aufsichtsrates. Mit den Investitionen bereite die Telekom in Deutschland und anderen Ländern den Weg in die „Gigabit-Gesellschaft“, ergänzte Vize-Aufsichtsratchef Lothar Schröder.
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