Intel-Manager: „Computer-Grafik wird überschätzt“

Executive Vice President David „Dadi“ Perlmutter von Intel hat auf der Konferenz „Morgan Stanley Technology, Media & Telecom“ über die Produktstrategien des Unternehmens gesprochen. Er befasste sich mit der Konkurrenz auf dem Markt der ARM-Chips, spendete AMD (Advanced Micro Devices) ein zweifelhaftes Kompliment und spielte die Rolle von 3D-Grafik herunter.


David Perlmutter (Bild: Intel)

„Wenn die Leute an Computergrafik denken, denken sie an 3D-Games und mehr Realismus. Ich will das nicht bestreiten, aber das ist eine relativ kleine Zielgruppe“, sagte Perlmutter. Ein paar Minuten später legte er nach: „Ich glaube, eine beträchtliche Gruppe von Verbrauchern will eigentlich nur Multimedia haben.“ Immer mehr Zeit werde auf Laptops damit verbracht, Videos anzusehen und zu bearbeiten. Spiele seien dagegen weniger wichtig.

„Meiner Meinung nach ist bessere Grafik kein großer Vorzug. Die Funktionen über die Grafik hinaus sind wichtig“, sagte der Intel-Manager. Wichtig sei es, mehr Funktionen in den Prozessor zu integrieren und die Akkulaufzeit zu verlängern.

Nach diesen Anmerkungen über die eher nebensächliche Rolle von Grafikhardware spendete Perlmutter den Onboard-Grafikprodukten der Konkurrenz ein kleines Lob. „Um fair zu sein – in den vergangenen paar Jahren, dieses Jahr ausgenommen, hatten AMD und ATI die bessere Onboard-Grafiklösung als Intel“.

Auch auf die Konkurrenz bei ARM-Chips ging Perlmutter ein. Chips mit ARM-Design werden in fast allen Smartphone-Modellen benutzt. Unter anderem sind sie in populären Modellen wie dem iPhone, Motorolas Milestone und Googles Nexus One enthalten. „Wir nehmen das sehr ernst. Wir können das gar nicht ignorieren. Auf manchen Gebieten, zum Beispiel bei Telefonen, sind sie dominierend.“

Intel betreibe die Entwicklung von Software wie dem Betriebssystem MeeGo mit großen Aufwand. Software für Telefone ist laut Perlmutter „eine große Sache“. „Ich wette, dass es bald eine Menge Telefonhersteller in der ganzen Welt geben wird, die sie benutzen können. Die meiste Mühe mit der Software hat ihnen Intel bereits abgenommen.“

Zum Thema „Telefone“ erklärte der Intel-Mann: „Unsere Design-Fähigkeiten und unsere Design-Technik werden ein Gerät hervorbringen, das von der Performance und von der Energieeffizienz her vergleichbar oder besser sein wird, weil es in diesem Markt hauptsächlich um Energieeffizienz geht. Im kommenden Jahr werden Sie sehen, was wir auf den Markt bringen.“

Unschlüssig war Perlmutter bei der Fragen, wie sich der Markt für Tablet-Computer weiterentwickelt: „Das ist eine schwere Frage. Jeder ist gespannt, ob es den Tablet-Herstellern gelingt, neue Gebrauchsformen für diese Art von Computern zu entwickeln.“ Tablet-Rechner gebe es bereits seit 20 Jahren, sie seien aber in der Vergangenheit nie besonders populär geworden. „Ist der Umbruch jetzt gekommen? Ich weiß es wirklich nicht. Das ist schwierig zu sagen.“

Intels „Produktlinie ist aber bereit, den Tablet-Markt zu bedienen“, fügte Perlmutter hinzu. Die Bedürfnisse seien hier die gleichen wie für energiesparende Netbooks. Intel habe Produkte für diesen Markt.

ZDNet.de Redaktion

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