Auch von Infor-CEO Jim Schaper gabe es auf den Kundenveranstaltungen eine gehörige Portion Kollegenschelte: Die Softwarebranche habe in den vergangenen Jahren „einen furchtbar schlechten Job gemacht“. Konkret rügte er Produktabkündigungen, die Kostenexplosion bei Projekten und hemmungslos überzogene Zeitbudgets für die Implementierung.
Seine Vorwürfe belegte er mit einer Studie der Panorama Consulting Group. Demnach haben 93 Prozent aller ERP-Einführungen länger gedauert als gedacht, nur 35 Prozent haben das geplante Budget nicht gesprengt und lediglich bei 21 Prozent sind die Vorteile für den Kunden nachvollziehbar.
Die Gründe für das miserable Abschneiden sind laut Schaper, dass traditionelle ERP-Software proprietär, komplex und komplex konzipiert sowie für größtmögliches Volumen entworfen sei. Die Folge: Zwangsweise Upgrades und Migrationen, die Firmen nicht nur wieder Geld und Zeit kosten, sondern auch viel Arbeit machen. Damit kritisiert Schaper ähnliche Punkte wie sein Kollege Große-Kreul vom europäischen ERP-Anbieter Agresso: Auch er hält die meiste ERP-Software nach der Anschaffung für zu wenig flexibel.
Nach so viel Kritik sind natürlich konstruktive Lösungsvorschläge gefragt. Laut Schaper kann Infor die auch unterbreiten: „Bei uns sind Updates und Migrationen in den Wartungsgebühren enthalten. Wir verdienen also nichts extra daran und haben daher auch kein Interesse, Kunden den Zeitpunkt aufzuzwingen. Darin unterscheiden wir uns von allen anderen großen ERP-Anbietern“. Zusammenfassend beschreibt Schaper das mit den Worten „manage your business, not our software“.
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