Infor: ein unterschätzter ERP-Anbieter

Auf den ersten Blick könnte man die Aussagen der Führungsriege des Softwareanbieters Infor zum Auftakt einer Reihe von Kundenveranstaltungen in Europa etwa so zusammenfassen: Die gute Nachricht ist, dass es keine schlechte Nachricht gibt. Das ist nicht wirklich viel, in diesen Tagen aber schon mehr, als andere sagen können.

Auf den zweiten Blick ist dann aber doch noch ein bisschen mehr zu vermelden. Zuerst einmal die nackten Zahlen: Die in Privatbesitz befindliche Firma erwirtschaftete 2009 mit rund 8000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von rund zwei Milliarden Dollar. Damit kommt das amerikanische Unternehmen gemessen am Umsatz in den meisten Marktübersichten auf den dritten Platz – hinter SAP und Oracle -, ist aber weitaus weniger bekannt, als einige umsatzschwächere Mitbewerber.


„Während beim Wettbewerb noch fleißig an Business by Design und Fusion Applications gebastelt wird, haben wir in einem vergleichbar kritischen Bereich das Entwicklungsstadium bereits hinter uns gelassen“, sagt Infor-Deutschlandchef Wolfgang Kobek (Bild: ZDNet).

Das ärgert Deutschland-Chef Wolfgang Kobek sicher manchmal, denn er hat ein paar Zahlen parat: „Von den rund 1500 mittelständischen Unternehmen in Deutschland, die in ihrem Segment Weltmarktführer sind, den sogenannten „hidden champions“, nutzen 500 Infor-Lösungen.“ Die Statistik soll Infors Anspruch unterstreichen, erfolgreich auf dem schmalen Grat zu wandeln, einerseits tatsächlich mittelstandstauglich zu sein, andererseits die Anforderungen weltweit agierender Unternehmen erfüllen zu können.

Ein zweiter Grund für die vergleichsweise geringe Bekanntheit von Infor ist sicherlich, dass das Unternehmen sich aus einer Reihe von übernommenen Anbietern zusammensetzt. Die waren jeweils in erster Linie in einer Region oder Branche bekannt. Die damit einhergehenden technologischen Schwierigkeiten sieht Kobek heute überwunden: „Während beim Wettbewerb noch fleißig an Business by Design und Fusion Applications gebastelt wird, haben wir in einem vergleichbar kritischen Bereich das Entwicklungsstadium bereits hinter uns gelassen.“

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Supercomputer-Ranking: Vier europäische Systeme in den Top Ten

Einziger Neueinsteiger ist das Alps-System in der Schweiz. Die weiteren Top-Ten-Systeme aus Europa stehen in…

5 Stunden ago

Angriffe mit Banking-Malware auf Android-Nutzer nehmen weltweit zu

Im vergangenen Jahr steigt ihre Zahl um 32 Prozent. Die Zahl der betroffenen PC-Nutzer sinkt…

6 Stunden ago

Künstliche Intelligenz fasst Telefonate zusammen

Die App satellite wird künftig Telefongespräche in Echtzeit datenschutzkonform mit Hilfe von KI zusammenfassen.

10 Stunden ago

MDM-Spezialist Semarchy stellt Data-Intelligence-Lösung vor

Als Erweiterung von Master-Data-Management ermöglicht es die Lösung, den Werdegang von Daten verstehen und sie…

11 Stunden ago

Apple stopft 15 Sicherheitslöcher in iOS und iPadOS

Sie erlauben unter anderem das Einschleusen von Schadcode. In älteren iPhones und iPads mit OS-Version…

12 Stunden ago

Hochleistungs-NAS-Speicher für KI-Daten

Neuer Speicher für KI von Huawei mit integrierter Ransomware-Erkennungs-Engine und deutlich geringerem Energiekonsum.

12 Stunden ago