Yelp lehnt Googles Kaufangebot ab

Das Such- und Bewertungsportal Yelp hat angeblich weit fortgeschrittene Verhandlungen zur Übernahme durch Google abgebrochen. Wie TechCrunch berichtet, hatten sich die Unternehmen schon auf eine Kaufsumme von rund 550 Millionen Dollar geeinigt und mussten nur noch einige Details der Akquisition klären.

Doch am Wochenende ließ Yelp den Deal platzen. Das Unternehmen habe Google darüber informiert, dass man nicht mehr an einem Verkauf interessiert sei, heißt es aus mehreren Quellen.

Warum Yelp das Geschäft in letzter Minute abgeblasen hat, ist nicht bekannt. Nach TechCrunch-Informationen liegt dem Unternehmen keine andere Kaufofferte vor. Es wird allerdings spekuliert, dass ein Kooperationsangebot von Branchengrößen wie Apple oder Microsoft Yelp-CEO Jeremy Stoppelman dazu bewegt haben könnte, die Verkaufsverhandlungen abzubrechen, um unabhängig zu bleiben.

Ähnlich wie das deutsche Portal Qype bietet Yelp seinen Nutzern eine regionale Suchfunktion an. Darüber hinaus haben Anwender die Möglichkeit, Bewertungen zu Firmen und Geschäften in ihrer Nähe zu lesen oder selbst zu verfassen. Nach eigenen Angaben verzeichnet Yelp in den Vereinigten Staaten monatlich rund 25 Millionen Seitenabrufe.

Für das laufende Jahr erwartet das 2004 gegründete Portal einen Umsatz in Höhe von rund 30 Millionen Dollar. 2010 sollen die Einnahmen mehr als 50 Millionen Dollar betragen. Bislang ist der Dienst in Großbritannien, Irland, Kanada und den USA verfügbar.

Mit der Übernahme von Yelp wollte Google seine lokale Suche stärken. Im September hatte der Internetkonzern für seinen Kartendienst Maps eine Funktion namens „Place Pages“ eingeführt, die Zusatzinformationen zu gesuchten Orten liefert. Dabei handelt es sich beispielsweise um Öffnungszeiten oder Eintrittspreise. Auch Bewertungen zu Restaurants und Firmen werden angezeigt.

ZDNet.de Redaktion

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