Optimiert TomToms Car Kit die Navigation mit dem iPhone?

Lange haben iPhone-Besitzer auf eine Navigation mit Sprachansage für das Apple-Handy gewartet. Ab der Version 3.0 des iPhone-Betriebssystems erlaubt Apple endlich auch Navigationslösungen fürs Auto. Navigon, Copilot und TomTom haben solche Angebote in den App Store eingestellt. Sie kosten zwischen 35 und 100 Euro. Doch all diese Lösungen sind in einem Fahrzeug nur begrenzt einsetzbar. Das größte Problem: Die GPS-Verbindung bricht immer wieder ab, so dass der Fahrer kurzzeitig ohne Anweisungen auskommen muss. Zudem unterbreitet die Anwendung von TomTom gelegentlich völlig unsinnige Routenanweisungen wie „Bitte wenden“ mitten auf einer vierspurigen Straße. Auch die Genauigkeit lässt zu wünschen übrig: Oft befindet sich der Fahrer schon in der Mitte der Kreuzung, bis das iPhone zum Abbiegen auffordert.


Die TomTom-App macht das iPhone zum Navigationsgerät, auch ohne Car Kit (Bild: TomTom).

Ein weiteres Manko: TomTom liefert auf dem iPhone bei fehlendem GPS-Empfang, zum Beispiel im Tunnel, keine Streckeninterpolation. Anders als die vollwertigen Navis TomTom Go 930, 940 und 950 Live muss das Apple-Handy nämlich ohne Enhanced Positioning Technology (EPT) auskommen. Diese Technik erfordert einen Trägheitssensor, der auch ohne Satellitenempfang feststellt, ob der Fahrer abbiegt. Damit kann die Autonavigation selbst in Unterführungen eine korrekte Anzeige beziehungsweise Route liefern. Mit dem iPhone ist das nicht möglich. Ebenfalls erschwert wird eine komfortable Nutzung der Software durch die leisen Sprachansagen. Bei hoher Geschwindigkeit sind die Anweisungen kaum noch zu hören.

Die meisten dieser Kritikpunkte soll das Car Kit von TomTom beseitigen. Herzstück ist eine Kunststoffhalterung für das iPhone mit integriertem SiRF-Star-3-Empfänger. Dieser GPS-Chip findet sich standardmäßig auch in vielen tragbaren Auto-Navigationslösungen, auch Portable Navigation Device (PND) genannt. Weiter ist ein Ladekabel im Lieferumfang, das in den Zigarettenanzünder passt. Damit wird der Akku des iPhone während der Fahrt automatisch geladen. Mit dem Car Kit können übrigens auch der iPod Touch und iPhone-Besitzer mit der ersten Generation TomToms Navigationslösung nutzen.

Ob das TomTom Car Kit die Navigation tatsächlich spürbar verbessert, soll der folgende Test zeigen. Um einen Vergleich zu ermöglichen, bestückt ZDNet zwei iPhones (3GS) mit aktuellem Betriebssystem mit der TomTom-Applikation (Version 1.2) und befestigt sie nebeneinander an der Windschutzscheibe. Das erste iPhone steckt in einer Standard-Halterung, das zweite im TomTom Car Kit.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

4 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

4 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

5 Tagen ago