„Twitter“ ist laut Global Language Monitor (GLM) das englischsprachige Wort des Jahres 2009. Es bedeutet eigentlich „zwitschern“, hat sich aber natürlich nur an die Spitze der Liste gesetzt, weil es auch der Name eines Mikroblogging-Dienstes ist. Als Verb bezeichnet es zudem das Abfassen beziehungsweise Veröffentlichen der maximal 140 Zeichen langen Twitter-Botschaften.
In der automatisch erstellten Rangliste verwies Twitter „Obama“, „H1N1“, „stimulus“ („Anreiz“; 2009 vor allem in Verbindung mit Milliardensubventionen zur Konjunkturbelebung gebräuchlich) und „vampire“ („Vampir“) auf die Plätze. „Obama“ ist für GLM immerhin der Name des Jahres – knapp vor „Michael Jackson“. Auf den sechsten Rang kam der nicht mehr taufrische Ausdruck „2.0“.
GLM-Präsident Paul Payack sagte, Twitter repräsentiere „eine neue Form sozialer Interaktion, die jede Mitteilung auf 140 Zeichen beschränkt. Formale Begrenzung hat schon dem Sonett und dem Haiku zum Erfolg verholfen. Man fragt sich, wohin diese äußerst unpraktische Einschränkung in Zukunft noch führen wird.“
Das Wort des Jahres ermittelt GLM mit einem selbstgestrickten Algorithmus namens Predictive Quantities Indicator. In einer Beschreibung heißt es, er registriere „die Verwendung von Wörtern in den Medien und im Internet“. Auch Blogs und soziale Netze flössen mit ein. Die Häufigkeit der Nutzung, aber auch der Kontext und „das Auftauchen in weltweiten Medienzentren“ seien Anzeichen für Beliebtheit.
Auf der GLM-Website findet sich nicht nur die Liste der bestplatzierten Wörter, Ausdrücke und Namen 2009, sondern auch die des Jahrzehnts.
Die GLM-Liste überschneidet sich trotz anderer Gewichtung stark mit dem Such-Ranking, das Microsofts Suchmaschine Bing heute veröffentlicht hat. Rang eins belegt dort „Michael Jackson“ vor „Twitter“ und „Swine Flu“ (Schweinegrippe).
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