Windows-Server bieten sich als Basis-Infrastrukturserver für Firmennetze geradezu an. Sie sind einfach aufzusetzen, bieten mit dem Active Directory eine gute Benutzerverwaltung, die mit Zusatzkomponenten wie Exchange, SQL-Server und Sharepoint optimal zurechtkommt. Wer jedoch glaubt, dass eine Windows-Server-Infrastruktur nahezu konkurrenzlos ist, zu der es keine praktikable Alternative gibt, hat sich getäuscht.

Auf der Basis von Linux lässt sich eine Infrastruktur für das Intranet schaffen, die Windows in vielerlei Hinsicht sogar überlegen ist. Dafür sind nicht einmal tiefgreifende Unix- und Linux-Kenntnisse erforderlich.

So bietet der deutsche Hersteller Collax mit dem Collax Business Server eine Linux-Distribution, die ohne Kommandozeile mittels eines AJAX-basierten Webinterface administriert werden kann. Collax vertreibt seine Produkte kostenpflichtig. Bei einer privaten Nutzung mit bis zu fünf Usern verlangt der Hersteller allerdings keine Lizenz.

Wer Lizenzkosten sparen will oder jenseits von Standardlösungen eine Infrastruktur aufbauen möchte, die sich sehr stark an die individuellen Bedürfnisse anpassen lässt, der sollte kostenlose Standard-Distributionen wie CentOS 5, Ubuntu Server 9 oder Debian 5.0 einsetzen.

Generell ist CentOS eine gute Empfehlung. CentOS ist binärkompatibel zu RedHat-Linux und gilt als äußerst stabil. Wer daran denkt, später einmal Produkte einzusetzen, die nicht im Source-Code verfügbar sind, kann alle Binaries für RedHat auch auf CentOS ausführen. Wer das höchste Maß an Modularität sucht, sollte Debian verwenden.

Obwohl Debian von den genannten Distributionen die größten Anforderungen an den Administrator stellt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass ein Intranet auf der Basis von jeder Standard-Linux-Distribution nur von Admins betrieben werden kann, die große Erfahrung mit Linux besitzen.

Die Arbeit mit der Kommandozeile und Config-Files gehört genauso zum Alltag eines Unix-Administrators wie das Kompilieren von Open-Source-Programmen, was oft kleinere Anpassungen im Source-Code bedeutet. Firmen, die dieses Wissen in Form von gut ausgebildeten Admins nicht dauerhaft vorhalten können, sollten bestenfalls über eine Lösung wie Collax nachdenken.

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ZDNet.de Redaktion

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