Nokia und SAP gründen Joint Venture zur Bekämpfung von Fälschungen

Nokia und SAP gründen ein gemeinsames Tochterunternehmen namens Original1, das einen Dienst zur Bekämpfung von Produktpiraterie ausliefern wird. Dies haben sie heute auf der Veranstaltung SAP TechEd in Wien angekündigt.

Original1 soll SAPs Logistik-Lösungen und eine mobile Authentifizierung von Nokia kombinieren. Nokia und SAP werden jeder 40 Prozent des Joint Venture halten. Zu 20 Prozent wird das deutsche Unternehmen Giesecke und Devrient (G&D) beteiligt sein, das Sicherheits- und Verschlüsselungstechnologien beisteuern soll.

Das gebündelte Angebot können Dritte dann als Software as a Service nutzen. G&D-Sprecher Stefan Waldenmaier sagte, als Kunden kämen insbesondere Hersteller von leicht fälschbaren Produkten in Frage, etwa von Arzneimitteln, Autoteilen und Software.

Der Dienst ist zunächst nur auf physikalisch existierende Medien anwendbar. So kann Original1 Software in Kartonverpackung schützen, aber keine Download-Software. Die Produkte werden mit fälschungssicheren Barcodes versehen, die eine Verfolgung mittels Nokia-Telefonen ermöglichen. Jeder Händler kann die Produktinformationen jederzeit mit einer Datenbank abgleichen und so herausfinden, ob es sich um ein legitimes Produkt handelt.

Original1 wird seinen Sitz in Frankfurt haben. Die Geschäftsführung leitet Claudia Ahlsdorf, die derzeit Vizepräsident für Forschung bei SAP ist.

Erste Tests des Dienstes bei Kunden sind SAP zufolge erfolgreich verlaufen. Nokia und SAP haben schon öfter zusammengearbeitet. Nokia ist weltweit ein Technologiepartner von SAP, SAP ein Mitglied der Nokia Enterprise Zone. Nach Zustimmung der zuständigen Behörden soll Original1 noch in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen.

SAP stellt zu Original1 auf SAP-TV ein Video zur Verfügung, in dem Ahlsdorf über die Unternehmensziele spricht.

ZDNet.de Redaktion

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