So teuer wird Telefonieren und Internet-Surfen im Urlaub

Zwar hat sich auch in Sachen Daten-Roaming etwas getan, aber davon wird der Kunde momentan noch nichts spüren. Doch die Hoffnungen liegen hier auf Viviane Reding, die schon angekündigt hat, dass sich die Telkos beim Daten-Roaming zu Gunsten der Verbraucher bewegen müssen. Vorerst hat die EU den Mobilfunkanbietern nur vorgeschrieben, sich gegenseitig maximal einen Euro pro MByte Datentransfer zu berechnen. Bis 2011 sollen es sogar nur noch 0,50 Euro sein, die in Rechnung gestellt werden dürfen.

Mit Kosten von 1,90 Euro pro MByte im EU-Ausland sind T-Mobile und E-Plus unter den vier großen Anbietern momentan die günstigsten. Doch es ist zu bedenken, dass zum Beispiel bei einem iPhone 3G S mit Complete-S-Tarif die Kosten für Datenverkehr im Ausland noch zum monatlichen Beitrag von 44,95 Euro hinzukommen.

Ein Rechenbeispiel

Wer am Tag bei moderater Nutzung 2600 KByte verbraucht, das sind im Monat circa 78 MByte, der zahlt bei T-Mobile und E-Plus im EU-Ausland 4,94 Euro. Bei Vodafone sind es 8,84 Euro und bei O2 gar 18,2 Euro. Allerdings werden bei O2 die Kosten bei 15 Euro pro Tag gedeckelt. Das macht bei einem 17-tägigen Urlaub bei T-Mobile und E-Plus 61 Euro aus, bei Vodafone 124 Euro und bei O2 210 Euro. Noch teurer wird es in Ländern außerhalb der EU.

Datentarife für das EU-Ausland

Anbieter Postpaid Prepaid Tarife Name für Ausland/Option Preis pro Takt in Euro Taktung Preis pro MByte in Euro
T-Mobile ja nein alle T-Mobile Weltweit 0,19 100 KByte 1,9
T-Mobile nein ja alle T-Mobile Weltweit 0,99 50 KByte 19,8
Vodafone ja ja alle Vodafone World + World Data 0,17 50 KByte 3,4
E-Plus nein ja alle E-Plus PrePaid International 0,19 100 Kbyte 1,9
E-Plus ja nein alle E-Plus International 0,59 50 KByte 11,8
o2 ja ja alle International Roaming 0,07 10 KByte 7

Angesichts dieser Summen empfiehlt es sich, Daten-Roaming auszuschalten. Das iPhone wird zum Glück schon mit deaktivertem Daten-Roaming ausgeliefert. Aber leider kann man mit dem Apple-Handy keine andere SIM-Karte einsetzen. So hätte der Nutzer zumindest die Möglichkeit, vor Ort eine günstige Karte mit Daten-Option zu erstehen und diese mit dem Smartphone zu nutzen. In Italien werden zum Beispiel SIM-Karten von Wind mit einer Datenoption zu 12 Euro angeboten. Darin sind 450 MByte Datenvolumen enthalten, die in 30 Tagen verbraucht werden können.

Kosten vermeiden

Wer sich in der Nähe von Landesgrenzen aufhält, sollte immer wieder mal prüfen, welchen Provider das Handy ausgewählt hat. In der Grundeinstellung suchen die Mobiltelefone ihr Netz automatisch und grenznah dann eben auch mal das vom Nachbarland. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich die automatische Netzeinstellung zu ändern und das richtige Netz manuell einzustellen.

Ein alter Tipp ist das Abschalten der Mailbox. Denn wenn im Urlaub die Mailbox rangeht, zahlt man zweimal. Der Anruf kostet zwar sowieso schon, aber wenn die Mailbox annimmt, wird ein Anruf nach Deutschland weitergeleitet und beim Abrufen der Ansage fallen wiederum Kosten an. Wer sparen will, sollte die Mailbox also deaktivieren.

Fazit

Telefonieren ist innerhalb der EU wirklich günstiger geworden und wer viel telefoniert, bekommt auch mit den Urlaubs-Optionen faire Angebote. Trotzdem sollte man prüfen, ob sich mit einer im Urlaubsland gekauften Prepaid-Karte nicht der eine oder andere Euro sparen lässt.

Bei den Datentarifen sieht es anders aus. Hier ist es ratsam, Daten-Roaming auszuschalten beziehungsweise keine datenintensiven Dienste zu nutzen. Wer auf E-Mail und Surfen nicht verzichten will, ist gut bedient, wenn er vor Ort Karten mit Daten-Tarifen kauft. Eine andere Alternative wäre ein kostenloser Wireless Access Point oder ein Internet-Café.

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ZDNet.de Redaktion

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