Frank Fischer, Chef der bei Microsoft-Deutschland als „Evangelists“ bezeichneten technologischen Vordenker, sieht ebenfalls keinen Grund zur Eile. Microsoft sei mit seiner Plattform Azure zwar gut im Cloud-Computing-Rennen positioniert, aber Cloud Computing stecke noch in den Kinderschuhen.
Vielfach werde von den Anbieter einfach Hardware virtualisiert zur Verfügung gestellt. Das alleine reiche aber nicht aus. Doch um umfassender Angebot machen zu können, müssten zwei Voraussetzungen geschaffen werden: Erstens gelte es, die geeigneten Rechenzentren aufzubauen, zweitens müsse geklärt werden, wie eine Softwareplattform auszusehen hat, die all das leisten kann, was vom Cloud Computing erwartet wird. Wie der Microsoft-Vorschlag – mit teilweise noch in Arbeit befindlichen Komponenten – im Detail aussieht, zeigt die Grafik weiter unten.
Die Crux sei zudem, so Fischer, dass Programmieren heute noch nicht auf die Anforderungen des Cloud Computing ausgelegt ist. Es sei immer noch sequentiell statt parallel. Nur sehr wenig Software könne stark verteilt arbeiten. Diese Voraussetzung müsse aber geschaffen werden, um die notwendige Redundanz zu gewährleisten, die Firmen verlangen, wenn sie wichtige Dienste in die Cloud bringen wollen. Lösungsansätze und Preise will Microsoft anlässlich seiner Partnerkonferenz noch in diesem Jahr vorstellen.
Ganz ohne Client-Software – beziehungsweise nur mit einem Browser – werde man auch in der Zukunft in Unternehmen nicht auskommen. Lokale Software sei für das Cloud Computing auch langfristig vergleichbar mit der USV für das Rechenzentrum: Während sie kurze Stromausfälle überbrücken und bei längeren dafür sorgt, dass kein größer Schaden entsteht, soll Client-Software helfen, auch während Service-Lücken arbeiten zu können.
Ein Beispiel, bei dem das schon heute praktiziert werde, ist laut Fischer der Zugriff auf die CRM-Lösungen von Salesforce.com. Das Outlook-Plug-In bieten gegenüber dem Web-Frontend der reinen Cloud-Lehre nämlich genau diesen Vorteil.
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