Hewlett-Packard: Matrix fürs Rechenzentrum

Beim Begriff „Matrix“ denkt man heut in erster Linie an Science Fiction und Kinohits. Wahrscheinlich wünscht sich Hewlett-Packard für seine neue Lösung „BladeSystem Matrix“ auch genau das: Science Fiction wahr zu machen und einen Hit zu landen. Mit dem System für das Rechenzentrum orientiert sich der Hersteller jedenfalls ganz eindeutig nach vorn – in einer Zeit, in der „IT-Services komplett als Services erbracht und über Selbstbedienungsportale bezogen werden“, so Ann Livermore, weltweit zuständig für den Enterprise-Bereich TSG bei HP, während der jährlichen EMEA-Anwendertagung „HP Tech@work“ in Berlin.

Bis zum kompletten Umstieg der gesamten Enterprise-IT auf Servicemodelle mag es noch eine Weile dauern. Doch schon heute sollen sich RZ-Leiter nicht mehr mit stunden- und tagelangen Konfigurationsarbeiten quälen müssen: BladeSystem Matrix kommt komplett und nach den Wünschen des Anwenders vorkonfiguriert. Der individuelle Bedarf wird zuvor zusammen mit dem Hersteller oder einem seiner Partner in einem ausführlichen Gespräch ermittelt.


Bei der Vorstellung von „BladeSystem Matrix“ hat sich HP gezielt an die bekannte Filmtrilogie angelehnt (Bild: Hewlett-Packard).

Damit ähnelt der Ansatz anderen eng integrierten Lösungen wie Dynamic Datacenter von Fujitsu Technology Solutions, die auch mehr oder weniger vollständig und individuell vorbereitet zum Anwender gelangen. Derartige Ansätze, die den Nutzern das Leben erleichtern, sie gleichzeitig aber enger als bisher üblich an einen Hersteller oder ein Herstellerkonglomerat binden, scheinen in Mode zu kommen. Man darf also durchaus darauf gefasst sein, dass bald auch ein komplett vorkonfiguriertes Oracle-Datencenter auf Basis von Sun-Servern erhältlich sein wird.

Zurück zu HP: Ab 100.000 Euro Einstiegspreis – nach oben gibt es selbstredend kaum eine Grenze – bekommen die Matrix-Kunden ein c-Class-Blade-Chassis, in das eine EVA-4400-Speichereinheit eingebettet ist. Zum Lieferumfang gehören außerdem Virtual Connect, HPs Technologie zur Virtualisierung der Netzwerkverbindungen an virtualisierten Bladeservern, ein Managementboard sowie zwei Sorten Managementsoftware: Insight VSE, ein Tool für höhere Funktionen des Servermanagements bis hin zur vorausschauenden Kapazitätsplanung, und Operations Orchestration, ein ursprünglich von Opsware hergestelltes Produkt.

Mit letzterem lassen sich auch Server anderer Hersteller an die Matrix-Welt anbinden. Sie profitieren dann allerdings nicht von den Features, die Insight VSE bereitstellt. Außerdem plant HP irgendwann, das System über offene Schnittstellen auch für weitere Fremdhardware zugänglich zu machen.

Mit der skalierbaren Lösung sollen Rechenzentren ihre Kapazitäten schnell erweitern, flexibel Lösungen und Dienste bereitstellen und damit insgesamt besser und schneller auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen können. Das Implementieren neuer Anwendungen wird laut HP nur noch wenige Stunden dauern, weil zum Beispiel Speicher und Server nicht mehr händisch konfiguriert werden müssen.

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ZDNet.de Redaktion

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