High-End-Workstation: Apple Mac Pro mit Nehalem im Test

Nachdem Apple bereits Anfang März seine iMac- und Mac-mini-Desktops aktualisiert hat, verkauft der Hersteller jetzt auch eine verbesserte Variante seiner High-End-Workstation Mac Pro. Wie zuvor stellt Apple eine Quad-Core- und eine Acht-Kern-Ausführung zur Wahl, doch die neuen Mac Pros wurden auch um einige neue Technologien und Ausstattungsmerkmale wie die neuesten Xeon-Prozessoren von Intel erweitert.

Die neuen Mac-Pro-Modelle zeichnen sich in erster Linie durch eine Performancesteigerung gegenüber der vorherigen Generation aus, obwohl das für knapp 3000 Euro erhältliche Acht-Kern-System, das für diesen Test zur Verfügung steht, weitaus langsamer taktet. Wer viel mit Photoshop arbeitet, wünscht sich allerdings eine etwas schnellere CPU, aber wer im Bereich digitale Mediengestaltung tätig ist oder andere Anwendungen nutzt, die sämtliche Rechenkerne der Prozessoren nutzen, ist mit dem neuen Mac Pro gut bedient.

Design und Ausstattung

Rein äußerlich unterscheidet sich der neue Mac Pro kaum von seinen Vorgängern. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber das durchgestaltete, skulpturartige Gehäuse aus gebürstetem Aluminium zählt wohl zu den schönsten, die man finden kann. Apple hat den neuen Mac Pro nur um wenige externe Merkmale erweitert. Den größten Unterschied zum Vorgängermodell bilden die neuen Videoanschlüsse auf der Grafikkarte Nvidia Geforce GT120. Anstelle der zwei Standard-DVI-Buchsen verfügt die Grafikkarte nun über einen Mini-DisplayPort und einen Dual-Link-DVI-Videoausgang. An der Möglichkeit, das System um drei zusätzliche Grafikkarten zu erweitern, hält Apple fest. Man darf aber nicht vergessen, dass man mit diesen Karten die 3D-Grafikleistung über die Nvidia-SLI-Technologie oder die Multi-GPU-Technologie von ATI Crossfire nicht steigern kann. Die zusätzlich verbauten Grafikkarten dienen lediglich zum Anschluss weiterer Monitore.

Der innere Aufbau des Mac Pro ist schulbuchmäßig: Das Innenleben unterteilt sich übersichtlich in verschiedene Bereiche für die jeweiligen Hardwarekomponenten. Die optischen Laufwerke und die Stromversorgung verstecken sich hinter herausziehbaren Schubladen aus Metall, und darunter befindet sich die vertraute Reihe mit den vier abnehmbaren Laufwerksmodulen. Apple hat an der Direktanschluss-Technologie festgehalten, die bereits bei den älteren Mac Pros zum Einsatz kommt. Das bedeutet, dass man nach wie vor Laufwerke ohne zusätzliche Verbindungskabel hinzufügen oder entfernen kann.

Die Installation von Erweiterungskarten, CPUs und RAM gelingt beim neuen Modell noch besser. Im Gegensatz zu den nervigen Halteklappen, mit denen PCI-Express-Karten in der Regel auf den Mainboards befestigt werden, verwendet Apple für alle vier Steckplätze nur eine einzige Leiste, die über eine Rändelschraube fixiert wird. Das ist eine einfache Lösung für ein Problem, das man nur hat, wenn man eine Karte hinzufügen oder entfernen möchte. Angesichts des Preises, den Apple für dieses System verlangt, ist es auf jeden Fall begrüßenswert, dass es sich so einfach erweitern lässt.

Im älteren Mac Pro ist der Speicher an einem speziellen herausnehmbaren Einsatz befestigt, der wie eine große Karte ins Motherboard gesteckt werden kann. Apple hat dieses System nun noch einen Schritt weiterentwickelt: Jetzt kann man sämtliche CPUs und Speichermodule aus dem Motherboard herausnehmen. Aber wie das Leisten-System erschließen sich diese Vorteile erst, wenn man an seinem Mac Pro häufig Erweiterungen oder Reparaturen durchführt. Neben dem äußeren, stattlichen Erscheinungsbild trägt der innere Aufbau zu einem hochwertigen Gesamteindruck des Mac Pro bei. Windows-PC-Hersteller halten sich hingegen weitgehend an den Branchenstandard, was Motherboards und andere Komponenten anbelangt, und kaum ein Apple-Konkurrent – wenn überhaupt einer – ist in der Lage, seine eigenen Desktops mit solchen Innovationen und Liebe zum Detail zu versehen. Andererseits verlangt auch kaum ein anderer Hersteller so viel Geld für einen Rechner.

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ZDNet.de Redaktion

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