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Druckermarkt: Strategische Beschaffung statt Schnäppchenjagd

48,2 Millionen Drucker, Kopierer und Multifunktionsgeräte wurden laut den neuesten Zahlen des Marktforschungsunternehmens Gartner 2008 in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA) verkauft. Das klingt nach viel, aber es sind dennoch 8,4 Prozent weniger als 2007.

„Das vierte Quartal 2008 war ein Wendepunkt für die Weltwirtschaft. Es wurde für alle Anbieter von Druckern, Kopierern und Multifunktionsgeräten schwerer, ihre Hard- und Software zu verkaufen. Die sich schnell verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwingen die Technologieanbieter, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und beträchtliche Anpassungen vorzunehmen,“ sagt Tosh Prabhakar, Senior Research Analyst bei Gartner.

Der Verkauf an Privatanwender ging 2008 um neun Prozent zurück und ließ damit mehr nach als das Geschäft mit Unternehmenskunden. Aber auch bei Firmen stellte Gartner weniger Interesse an Druckern fest: Upgrades würden hinausgeschoben oder sogar ganz gestrichen und Investitionen in neue Büroausstattung fielen Einsparungsplänen zum Opfer.

Lexmark-Manager Jörg Klinkhammer

Vom Rückgang besonders stark betroffen ist Marktführer Hewlett-Packard. Zwar verkaufte der Konzern auch 2008 immer noch mehr als doppelt so viele Geräte wie der zweitplatzierte Canon, er musste aber den größten Rückgang hinnehmen: 2008 wurden laut Gartner fast elf Prozent weniger HP-Geräte verkauft als 2007. Das klingt noch nicht ganz so dramatisch, aber in Stückzahlen sind das rund 2,5 Millionen. Und in dieser Größenordnung beginnt es auch HP weh zu tun.

Lexmark ist, gemessen an den verkauften Stückzahlen, aus den Top-Fünf abgerutscht. Lexmark-Manager Jörg Klinkhammer erklärt das so: „2008 hat Lexmark den Fokus auf Drucker und MFPs, die in Unternehmen aller Größenordnungen zum Einsatz kommen, weiter ausgebaut. Gleichzeitig haben wir unsere Aktivitäten im Bereich der günstigen Consumer-Printer – Laser wie auch Tintenstrahl – zurückgefahren. Dies führt dazu, dass Lexmark in Deutschland im Bereich der Tintenstrahlprodukte 2008 Platz fünf belegt hat. Bei Laserdruckern und -MPFs konnte Lexmark in Deutschland seinen Marktanteil nach Stückzahlen auf 7,2 Prozent ausbauen.“

2007 kam der Hersteller in diesem Segment nur auf 6,5 Prozent. Der Strategiewechsel scheint also erfolgreich gewesen zu sein. Klinkhammer betont außerdem, dass Lexmark in bestimmten Segmenten, etwa den für das Unternehmen strategisch wichtigen Workgroup-Laserdruckern und -MFPs, zu den Hauptakteuren zähle.

Marktanteile für Drucker, Kopierer und MFPs in EMEA
(verkaufte Stückzahlen, Quelle: Gartner)
&nbsp Hewlett-Packard Canon Epson Brother Samsung Andere
2007 44,1 15,8 12,6 6,1 4,6 16,7
2008 43,0 17,0 13,6 6,9 5,9 13,6
Veränderung -10,7 -1,5 -1,1 +2,5 +16,3 -25,2

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ZDNet.de Redaktion

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