Die zehn nützlichsten Linux-Befehle

6. chmod

Wer darf was? Ohne chmod wären Linux-Administration und -Sicherheit kaum zu bewältigen. Allein wenn ein Shellscript nicht mit chmod u+x Dateiname ausführbar zu machen wäre! Aber natürlich geht es nicht nur darum, eine Datei ausführbar zu machen. Viele Web-Tools benötigen zuerst einmal gewisse Rechte, damit sie sich überhaupt installieren lassen. Dazu wird der Befehl chmod -R 666 Verzeichnis häufig falsch verwendet. Manche Neulinge springen sofort auf das 666-Pferd auf, wenn es bei der Installation einer Anwendung Probleme mit den Rechten gibt. Anstatt sich erst einmal richtig Gedanken darüber zu machen, welche Rechte ein Verzeichnis oder ein Ordner haben sollte.

Da dieses Mittel für die Administration unglaublich wichtig ist, empfiehlt sich vor der Nutzung eine gründliche Beschäftigung damit. Wer das kleine chmod-Einmaleins noch nicht kennt, lässt vorerst besser die Finger davon. Dazu gehören w=write, r=read und x=execute. Und dazu gehört auch UGO: User, Group und Other. Mit UGO lässt sich leicht merken, welche Rechte zu wem gehören. rw- rw- rw- bedeutet also, dass User, Group und Other alle Lese- und Schreibrechte haben. Für Other sollten in der Praxis jedoch immer nur stark eingeschränkt Rechte zur Verfügung stehen.

7. dmesg

Viele schmunzeln, wenn sie hören, dass immer zuerst der dmesg-Befehl ausgeführt werden sollte, sobald ein Gerät an einen Linux-Rechner angeschlossen wird. Dieser Befehl zeigt Nachrichten vom Kernel Buffer an. Das macht ihn zu einem durchaus wichtigen Befehl. Der dmesg-Befehl liefert viele wichtige Informationen, etwa über die Systemarchitektur, die GPU, das Netzwerkgerät, die verwendeten Kernel-Bootoptionen, den Gesamt-RAM und so weiter.

Beispielsweise lässt sich dmesg auch mit tail verknüpfen. Dadurch werden alle bei dmesg eingehenden Nachrichten angezeigt. Hierfür wird der Befehl dmesg | tail -f ausgeführt. So bleiben die letzten paar Zeilen von dmesg im Terminal erhalten. Kommt ein neuer Eintrag hinzu, taucht er am unteren Ende auf. Dieses Fenster bleibt bei anspruchsvollen Systemadministrationsarbeiten oder beim Debuggen eines Systems am besten immer geöffnet.

8. kill, killall

Zu den größten Trümpfen von Linux zählt die Stabilität. Aber Anwendungen außerhalb des Kernels müssen nicht immer genauso stabil sein. Manche Anwendungen können hängen bleiben und reagieren dann nicht mehr. In diesem Fall will man sie selbstverständlich loswerden. Und das geht mit den Befehlen kill/killall am schnellsten. Die beiden Befehle unterscheiden sich insofern voneinander, als kill die PID und killall nur den ausführbaren Namen verlangt.

Angenommen Firefox blockiert. Um ihn mit dem kill-Befehl zu beenden, wird zuerst die PID mithilfe des Befehls ps aux|grep firefox ermittelt. Ist sie bekannt, folgt der Befehl kill PID (wobei PID die PID-Nummer darstellt). Wer sich das Bestimmen der PID sparen möchte, kann auch den Befehl killall firefox eingeben. In manchen Fällen mag auch killall firefox-bin erforderlich sein. Die Befehle kill/killall funktionieren nicht bei Daemons wie Apache, Samba und so weiter. Das sollten sie auch nicht.

Page: 1 2 3 4

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

7 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

1 Woche ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

1 Woche ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

1 Woche ago

Microsoft stellt kleines KI-Modell Phi-3 Mini vor

Seine Trainingsdaten umfassen 3,8 Milliarden Parameter. Laut Microsoft bietet es eine ähnliche Leistung wie OpenAIs…

1 Woche ago

Google schließt kritische Sicherheitslücke in Chrome

Sie erlaubt eine Remotecodeausführung außerhalb der Sandbox. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

1 Woche ago